Es findet nun aber bloß eine inoffizielle Volksbefragung statt. Deren Aussagekraft wird von Experten indes bezweifelt.„Wir werden die Wahllokale öffnen, Urnen und Stimmzettel bereitstellen und alle Bewohner Kataloniens über 16 Jahren werden abstimmen“, stellte Mas am Dienstag in der öffentlichen Stellungnahme klar. Allerdings war diese Option ohnehin schon länger im Raum gestanden.Legal oder illegal?Auf welcher rechtlichen Basis diese Befragung stattfinden soll, wollte Mas am Dienstag nicht bekannt geben. „Vor so einem Feind werden wir keine weiteren Fährte geben“, erklärte der katalanische Ministerpräsident mit Blick auf die spanische Zentralregierung von Mariano Rajoy (PP), die Mitte September gegen das geplante Unabhängigkeitsreferendum vor dem Verfassungsgericht geklagt hatte.Hierdurch wurde das Referendum automatisch für maximal fünf Monate suspendiert, bis die Richter in einem Urteil über die Klage entschieden haben.Spanische Verfassungsrechtler zweifeln jedoch an der Legalität und demokratischen Transparenz der nun geplanten inoffiziellen Volksbefragung. „Eine Befragung dieser Art ist meiner Meinung nach illegal und unterliegt im Prinzip keinen demokratischen Kontrollmechanismen“, erklärt auch Angel Sanchez Navarro, Professor für Verfassungsrecht an der Madrider Complutense Universität, im Gespräch mit der APA.„Höchstens 30 Prozent werden teilnehmen“Da die Regionalregierung zudem ohne Genehmigung der Zentralregierung rechtlich nicht zu einer Befragung aufrufen kann, würde es sich um eine freiwillige Bürgeraktion handeln, stellt Navarro klar und versichert: „Dabei kann man sich ausrechnen, dass höchsten 30 Prozent der Bürger teilnehmen und von diesen 95 Prozent für die Unabhängigkeit Kataloniens stimmen.“apa