Die Christen, mit denen er gesprochen habe, sähen nach ihrer Flucht vor dem Terror der IS-Milizen oft keine Perspektive. „Sie haben alles verloren. Sehr viele meinen, sie hätten keine Chance auf Rückkehr in ihre Heimat“, berichtete Kauder.Noch aussichtsloser hätten Angehörige der jesidischen Minderheit ihre Lage beschrieben. Fast alle wollten das Land verlassen und setzten stark auf deutsche Hilfe. Kauder sagte, er hoffe auf eine Zukunft für alle Religionsgruppen im Irak. Zu einer möglichen Aufnahme von Flüchtlingen aus dem Irak in Deutschland sagte er: „Wir müssen darüber nachdenken, mehr Menschen aufzunehmen, aber natürlich löst das nicht das Grundproblem.“Die Hilfe müsse sich zunächst darauf konzentrieren, den Flüchtlingen das Überleben im Winter zu sichern. „Hier sollte sich auch Deutschland in den kommenden Monaten verstärkt engagieren“, erklärte Kauder, der am Montag auch mit dem Präsidenten der kurdischen Autonomiegebiete, Massud Barsani, zusammentreffen wollte. Auf mittlere Sicht müsse versucht werden, „den Flüchtlingen in Kurdistan zu helfen, eine neue Grundlage für ihr Leben zu finden“, sagte er.dpa