<b>Von Florian Mair</b><BR /><BR />Über ihre Leidenschaft findet sie klare Worte: „Jeder, der beruflich Musik macht, weiß, dass es einen fließenden Übergang in die Freizeit gibt.“ Bei ihr trifft das wohl ganz besonders zu. Denn was bei vielen ein Hobby bleibt, wurde für sie zur Berufung – zur Profession, zum Lebensmittelpunkt. <BR /><BR />Und obwohl das Musikleben oft von Proben, Reisen und Terminen geprägt ist, schafft sie sich ihre Freiräume, um das Leben außerhalb der Konzert- und Festivalkulissen intensiv zu erleben.<h3> Mit allen Sinnen</h3>Die 45-jährige Brixnerin ist viel unterwegs – das bringt ihr Beruf eben mit sich. Kompositionsaufträge, Festivals, Workshops, Tagungen. Sie reist berufsbedingt, aber nicht nur: „Ich liebe es, neue Orte kennenzulernen – wenn ich in einer schönen Stadt bin, nehme ich mir auch bewusst Zeit, um sie zu erkunden“, erzählt die Komponistin. <BR /><BR /><div class="img-embed"><embed id="1186791_image" /></div> <BR />Beispielsweise New York oder Venedig, die schwimmende Stadt, haben es der zweifachen Mutter angetan, aber auch andere Orte erkundet sie von Herzen gerne. Doch egal, ob sie durch romantische Gassen schlendert oder auf internationalen Podien steht – ihr Blick bleibt offen, ihre Sinne hellwach, denn Manuela Kerer weiß, was sie will. <h3> Familie, Natur, Bewegung</h3>So intensiv ihr berufliches Leben ist, so bewusst gestaltet sie auch ihre Freizeit – besonders im Kreis ihrer Familie. „Derzeit hat es für mich oberste Priorität, Zeit mit meiner Familie zu verbringen“, betont die Mutter von Marlen (8) und Clara (6). Gemeinsame Radausflüge, Schwimmen, gemütliche Wanderungen durch die Südtiroler Berglandschaft – für Kerer ist das mehr als nur Ausgleich. Es ist Heimatgefühl, Verwurzelung und Kraftquelle.<BR /><BR /><div class="img-embed"><embed id="1186794_image" /></div> Im Winter zieht es die 45-Jährige auch gerne auf die Piste – zum Skifahren, Rodeln oder auch mal auf eine Skitour. „Extrem bin ich in den Bergen nicht unterwegs, ich habe aber auch Kletterschuhe“, sagt sie bescheiden. „Ich klettere, bin aber nicht fanatisch.“ Doch dass sie sportlich ist, merkt man sofort. <BR /><BR /><div class="img-embed"><embed id="1186797_image" /></div> <BR />Manuela Kerer war früher Leistungssportlerin im Eiskunstlauf – eine Sportart, die Körpergefühl, Disziplin und Ausdruck vereint. Qualitäten, die sich auch in ihrer Musik wiederfinden. Heute greift sie gemeinsam mit ihren Töchtern lieber zu den Inlineskates: „Das liegt irgendwie nahe – Eiskunstlauf auf Asphalt“, lacht die Musikerin. <h3> Bücherliebe & Sofaszenen</h3>Und wenn dann doch einmal Ruhe einkehrt – dann findet man Manuela Kerer mit einem Buch in der Hand, am liebsten tief versunken. „Ich verschlinge Bücher“, sagt sie mit leuchtenden Augen. Momentan liest sie das Werk „Aushäusige“ der Südtiroler Autorin Sabine Gruber. <BR /><BR />Doch Kerer ist offen für alles: Romane, Lyrik, Essays – aber auch Comics finden regelmäßig ihren Weg auf ihren Nachttisch. „Im Grunde lese ich alles, was mir unterkommt“, sagt sie – und meint es auch so. Diese Liebe zur Literatur ergänzt sich mit ihrer Freude am Entspannen – einfach mal zu Hause sein, abschalten, durchschnaufen. Auch das gehört zu ihrem Leben – ganz ohne Termine, ganz ohne Musik. Oder zumindest fast.<h3> Klangwelten & Ehrenamt</h3>Denn auch wenn sie ihre Zeit bewusst nutzt – ganz ohne Musik geht es selten. Einst war sie Mitglied des Brixner Domorchesters, spielte Geige und Bratsche, sowie Kontrabass bei der Bürgerkapelle Brixen, wo sie bei Konzerten mitwirkte. „Ich spiele mehrere Instrumente – aber kein Blasinstrument, im Gegensatz zu meinen Geschwistern“, erklärt sie.<BR /><BR /><div class="img-embed"><embed id="1186800_image" /></div> <BR />Heute ist sie mit eigenen Kompositionen international präsent, liebt die klangliche Forschung, das Experimentieren mit neuen Ausdrucksformen. Und sie bringt ihre Perspektive auch in die Öffentlichkeit ein – etwa als Moderatorin der Rai-Südtirol-Radiosendung „Forum Zeitmusik“ und als geschätzte freie Mitarbeiterin des Tagblatts „Dolomiten“.<BR /><BR /><div class="img-embed"><embed id="1186803_image" /></div> <BR />Ihr Engagement geht aber auch über das rein Künstlerische hinaus: Kerer ist Mitglied im Stiftungsrat der Stiftung Sparkasse, war im Verwaltungsrat der Stiftung Haydn aktiv und wirkt derzeit im Kuratorium des Bundeswettbewerbs „Jugend komponiert“ (Jeunesses Musicales Germany) mit. „Ich bin in keinen klassischen Vereinen aktiv, aber ich versuche mich dort einzubringen, wo ich etwas bewirken kann“, erklärt sie. Ihre ehrenamtliche Arbeit ist für sie selbstverständlich – sie empfindet sie als sinnvolle Ergänzung zur eigenen künstlerischen Tätigkeit.<h3> Geschwisterliebe</h3>Und dann gibt es da noch einen sehr privaten Aspekt ihres Lebens – ihre Geschwister Bettina, Barbara und Joachim. Mit ihnen trifft sie sich regelmäßig – sei es zu einer gemeinsamen Wanderung, einem gemütlichen Kaffeetreffen oder einfach nur zum Austausch. „Wir als Geschwister halten sehr zusammen“, freut sie sich. In einer Welt, die sich oft schnell dreht, sind solche Bande ein Geschenk – und ein Anker. Einen Kaffee genießt sie aber auch gerne allein, um einfach einmal herunterzukommen.<BR /><BR /><div class="img-embed"><embed id="1186806_image" /></div> <BR />Die Brixnerin Manuela Kerer ist eine, die vieles miteinander verbindet: Tiefe und Leichtigkeit, Professionalität und Lebensfreude, Kunst und Natur. Eine Frau, die Musik lebt – aber auch das Leben selbst mit allen Sinnen feiert.<BR /><BR /><embed id="dtext86-70525902_listbox" />