Die Studie über die Sonne als Ursache des Klimawandels sei „unerwünscht“ und daher zurückgezogen worden, wird in Postings erklärt. Zumindest der zweite Teil stimmt: Die wissenschaftliche Untersuchung wurde tatsächlich „versenkt“. <BR /><BR /> Social Media-Postings beziehen sich auf einen Online-Blog, der über die Studie berichtete. Der Blog verbreitete in der Vergangenheit mehrfach falsche oder irreführende Informationen. Das besagte Papier unter anderem von Valentina Zharkova von der Northumbria Universität wurde bereits im Juni 2019 auf dem Journal „Scientific Reports“ veröffentlicht. Im März 2020 wurde es aufgrund von inhaltlichen Fehlern wieder zurückgezogen.<BR /><BR />Die Studie behauptet, dass der Anstieg der durchschnittlichen Erdtemperatur in den letzten 2 Jahrhunderten eng in Zusammenhang steht mit einer gesteigerten Strahlungsintensität der Sonne. Dieser Trend könne zu einem weiteren „natürlichen“ Anstieg der Temperatur um mehr als 2,5 Grad Celsius bis zum Jahr 2600 führen, heißt es. <BR /><BR />Während sich der Kurs der Sonne geändert habe, sei jener der Erde gleich geblieben. Dadurch habe sich die Distanz zwischen den beiden geändert, was zu einer Erwärmung der Erde geführt habe, so die Schlussfolgerung.<h3> Abstand zur Sonne ändert sich nicht</h3>Das bekannte Wissenschaftsmagazin Phys.org schrieb kurz nachdem das Paper zurückgezogen wurde, dass gemäß früheren Forschungen die Sonne tatsächlich über längere Zeiträume gesehen von ihrem Kurs abweichen kann. Allerdings hätten „praktisch alle Arbeiten zu dessen Auswirkungen“ gezeigt, dass die Erde sich gleichermaßen mitbewege – es also zu keiner veränderten Distanz zwischen Sonne und Erde käme. An dem Papier wurde demnach kritisiert, dass Zharkova und die anderen Autoren keine Beweise für ihre Behauptungen vorgelegt hätten. Stattdessen würden deren Ergebnisse auf Annahmen über die Bewegungen von Sonne und Erde basieren.<BR /><BR />Laut dem „State of the Global Climate“-Report (2021) der World Meteorological Organization ist der Anteil von CO2 bis zum Jahr 2020 auf etwa 413 parts per million (ppm) und bis 2022 auf 417 ppm gestiegen. Ein ppm entspricht einem Molekül Kohlendioxid pro einer Million Moleküle trockener Luft. Zu Beginn der Industriellen Revolution lag der CO2-Anteil bei etwa 280 ppm.<BR /><BR />Während die Emissionen in der Mitte des 20. Jahrhunderts noch langsam stiegen, schossen sie dann etwa ab dem Jahr 1950 in die Höhe. Demnach stieg der CO2-Anteil in der Atmosphäre in den letzten 60 Jahren 100 Mal schneller als beispielsweise am Ende der letzten Eiszeit vor 11.000 bis 17.000 Jahren.<BR /><BR /><div class="img-embed"><embed id="927421_image" /></div> <BR /><BR />Die vom Menschen verursachte Zunahme der atmosphärischen Konzentration von Treibhausgasen nennt man auch anthropogenen Treibhauseffekt. Wie das deutsche Umweltbundesamt ausführt, ist der Treibhauseffekt maßgeblich für die Erwärmung des Erdklimas verantwortlich. <BR /><BR />Die jetzigen Klimaveränderungen können nicht durch natürliche Mechanismen erklärt werden – „es sind unbestreitbar menschliche Einflüsse, die momentan die Erde aufheizen“, schreibt auch die Informationsplattform Klimafakten. Die Plattform sammelt gängige Klima-Mythen und widerlegt diese. <h3> Mensch ist für Klimawandel verantwortlich</h3>Die Plattform Klimafakten schreibt, dass die Sonnenaktivität seit 1960 – im Gegensatz zur Entwicklung der globalen Temperatur – einen „leicht abkühlenden Trend“ gezeigt habe. In einer Studie, die bereits im Jahr 2005 veröffentlicht wurde, heißt es: „Während den letzten 30 Jahren zeigten die Strahlungsintensität der Sonne, die solare UV-Strahlungsintensität und die kosmische Strahlung keinen signifikanten säkularen Trend, sodass zumindest diese jüngste Erwärmungsepisode einen anderen Ursprung haben muss.“<BR /><BR />Das Faktencheck-Team der Nachrichtenagentur APA kommt damit zu folgendem Ergebnis: Die Studie wurde aufgrund von inhaltlichen Fehlern heftig kritisiert und von den Herausgebern des Journals zurückgezogen. Die Hauptautorin steht in Zusammenhang mit klimaskeptischen Plattformen. Dem aktuellen Forschungsstand zufolge sind menschliche Aktivitäten hauptverantwortlich für die globale Erderwärmung. Natürliche Faktoren wie die Sonne haben praktisch keinen Einfluss.<BR /><BR />