Der 56-Jährige saß 23 Jahre seines Lebens im Gefängnis und kam 2014 frei.Wegen Drohungen gegen den linken Präsidentschaftskandidaten Gustavo Petro und dessen Anhänger auf seinem Twitter-Account wurde Velasquez bereits überwacht. Festgenommen worden sei er aber wegen „Erpressung”, verlautete aus dem Büro der Staatsanwaltschaft, das auf den Kampf gegen das organisierte Verbrechen spezialisiert ist.Nach seiner Haftentlassung wurde Velasquez zu einem aktiven Nutzer sozialer Medien wie Twitter. Der linksgerichtete Senator Ivan Cepeda informierte kürzlich die Polizei über Drohungen gegen Petro und dessen Unterstützer. „Wir haben eine formelle Beschwerde in diesem Fall erhalten”, sagte Chefankläger Nestor Humberto Martinez. „Verdammte Petristen. Ich hasse sie. Wenn ich mich nicht äußern kann, wird mein Gewehr für mich sprechen”, soll Velasquez auf Twitter geschrieben haben. Dieser erklärte, sein Twitter-Account sei von Hackern angegriffen worden.Escobars Kartell von Medellín war in den 1980er- und 1990er-Jahren eines der mächtigsten Drogenkartelle Kolumbiens. Es kontrollierte die gesamte Drogenschmuggelkette vom Coca-Anbau bis zum Verkauf der Drogen auf den Straßen von New York. Am 2. Dezember 1993 wurde er in seiner Heimatstadt Medellín von einem Elitekommando der kolumbianischen Polizei erschossen.”Popeye” war der Sicherheitschef von Escobars Medellin-Kartell. Nach eigenen Angaben hat er zwischen 250 und 300 Menschen getötet. Wegen seiner Taten saß er über 20 Jahre in Haft. Heute versteht er sich als politischer Aktivist und wettert immer wieder gegen linke Politiker.Eine kolumbianische Nichtregierungsorganisation macht Escobar für etwa 50.000 Todesopfer verantwortlich. Zudem habe er die Ermordung von 3.000 weiteren Menschen befohlen, sagte Velasquez in Zeitungsinterviews.Wegen der Präsidentschaftswahl am Sonntag werden die Friedensverhandlungen zwischen der kolumbianischen Regierung und der Guerillaorganisation Nationales Befreiungsheer (ELN) vorübergehend unterbrochen. Die nächste Gesprächsrunde werde erst am 30. Mai beginnen, teilten beide Seiten am Freitag in der kubanischen Hauptstadt Havanna mit. Dort verhandeln sie seit Mitte Mai.Der noch bis August amtierende kolumbianische Präsident Juan Manuel Santos wollte ursprünglich mit der ELN-Guerilla einen ähnlichen Pakt schließen wie mit der FARC-Guerilla. Das historische Friedensabkommen wurde 2016 in Havanna unterzeichnet. Die Guerilla gab ihre Waffen ab und wandelte sich zur politischen Partei.Inzwischen räumte Santos ein, dass ein Friedensschluss mit der ELN in seiner Amtszeit nicht mehr zustande kommen werde. Die Gespräche zwischen Regierung und Rebellen waren am 14. Mai nach längerer Unterbrechung wieder aufgenommen worden. Für die Wahl am Sonntag verkündete die ELN einseitig einen fünftägigen Waffenstillstand.apa/ag.