Die Polizei hat am Mittwoch vier Personen wegen Korruption in Zusammenhang mit Wiederaufbauarbeiten in der im Jahr 2009 von einem schweren Erdbeben zerstörten Abruzzen-Hauptstadt festgenommen und unter Hausarrest gestellt. Gegen vier weitere Personen wird noch ermittelt. 40 Wohnungen wurden im Rahmen der Operation durchsucht.Bei den Verhafteten handelt es sich um Lokalpolitiker. Sie sollen von Unternehmern, die sich um Aufträge um den Wiederaufbau und um die Sanierung beschädigter Gebäude bewarben, Schmiergelder in Millionenhöhe erhalten haben.Ermittelt wird unter anderem auch gegen den Vize-Bürgermeister der Abruzzen-Hauptstadt, Roberto Riga, der seinen Rücktritt einreichte. Ein Funktionär der Gemeinde L´Aquila wurde vom Amt suspendiert, nachdem er in den Sog der Ermittlungen geraten ist.Der Fall sorgte für Eklat. „Wir fühlen uns betrogen, doch der Wiederaufbau in L´Aquila muss fortgesetzt werden“, betonte die aus L´Aquila stammende PD-Senatorin, Stefania Pezzopane. Bei dem Erdbeben der Stärke 6,3 waren am 6. April 2009 insgesamt 309 Menschen ums Leben gekommen.mit