Doch wie verschlägt es einen Gesellen aus Thüringen nach Südtirol, obwohl sein Vater Stefan daheim einen eigenen Steinmetzbetrieb führt?<BR /><BR />„Dank einer einjährigen Spezialisierung als Bildhauer an der Bildhauerschule in Laas bin ich nach Südtirol gekommen“, verrät der Steinmetzgeselle. Die Schönheit des Landes habe ihn schließlich dazu bewogen, hierzubleiben. „Über den Direktor der Bildhauerschule, Andreas Wieser, bin ich zum Steinmetzbetrieb Höllrigl gekommen“, blickt er zurück. Wieser habe ihm mehrere gute Steinmetzbetriebe im Land empfohlen – darunter auch Höllrigl.<BR /><BR />Hauptsächlich führt Bräuning klassische Steinmetzarbeiten aus, es gibt aber auch fließende Übergänge zur Bildhauerei. Den Steinmetzberuf habe er nicht ergriffen, weil sein Vater Stefan ihn dazu gedrängt hätte: „Meine Eltern ließen mir bei der Berufswahl freie Hand.“ Die Vielfalt des Steinmetzberufs mache für ihn den besonderen Reiz aus. <BR /><BR />Man arbeite mit unterschiedlichen Gesteinen – etwa für Grabsteine, Bautreppen oder Fußböden. Und auch Restaurierungen seien herausfordernd. „Gearbeitet wird in der Werkstatt, auf Baustellen und natürlich auf Friedhöfen“, sagt er. „Als Steinmetz schafft man auch etwas Bleibendes – ein Grabstein steht oft 100 Jahre oder länger.“<BR /><BR /> Bei Höllrigl werde zudem viel einheimisches Material verarbeitet, etwa Laaser und Passeirer Marmor oder Passeirer Gneis. Auch das sei spannend.<BR /><BR /><div class="img-embed"><embed id="1249404_image" /></div> <BR /><BR />Den Förderpreis gewann Franz Bräuning mit einer Andreas-Hofer-Skulptur. Doch wie kommt ein junger Thüringer dazu, den Tiroler Freiheitskämpfer zu verewigen? „Es ging darum, Regionalität und Innovation zu verbinden“, erklärt er. Deshalb hat er das Gesicht Hofers in Passeirer Marmor gemeißelt. Und ein in den Stein vertiefter QR-Code führt zu einer Internetseite mit Informationen rund um den Sandwirt. Auf diese Weise habe er Regionalität und Innovation vereint, erklärt er.<BR /><BR />Franz Bräuning blickt auch nach vorn und hat ein klares Ziel: „Den Meistertitel möchte ich erreichen.“ Außerdem wünscht er sich mehr Nachwuchs im Steinmetzhandwerk – schließlich sei es ein großartiger Beruf. Ob er eines Tages dauerhaft nach Bernshausen zurückkehren wird, weiß er noch nicht. „Mal sehen, was die Zeit bringt“, schmunzelt der 22-Jährige. Dann geht er schon wieder ans Werk.