In Kaltern, Terlan oder Blumau zum Beispiel heißt der Martinsumzug nur noch Laternenfest.„Ich bedauere diese Entwicklungen zutiefst. Immerhin ist das ja eine alte Tradition bei uns im Lande“, sagt Heimatbund-Obmann Roland Lang. „Dabei würde deren Inhalt der Martins-Legende, das Teilen des Mantels mit einem Armen, bestens in unsere heutige Zeit passen. Schließlich kann man im Armen aus der Legende ja auch den Flüchtling sehen.“Umbenennung kontraproduktivInsofern sei diese Umbenennung der Martinsumzüge eher kontraproduktiv, so Lang. „Der Brauch an sich bleibt, nur das Christliche tritt in den Hintergrund“, ärgert sich Schützen-Landeskommandant Elmar Thaler. Dabei ist er überzeugt, dass „man um so weniger Angst vor dem Fremden, dem Anderen haben müsse, je mehr man zur eigenen Kultur und zur eigenen Tradition steht“. Was halten Sie von der Umbenennung in einigen Orten Südtirols? Mehrheitlich gehen die Kinder in Südtirol mit ihren Laternen aber nach wie vor im Zeichen des Heiligen Martin durch die Gassen und Straßen. Die meisten der von den 116 KFS-Zweigstellen organisierten Umzüge und Feiern im Land würden nämlich nach wie vor unter dem Namen des Heiligen abgehalten, heißt es auf Nachfrage bei der KFS-Geschäftsstelle.D/em/stol