Zwei Wochen nach einer Großkundgebung der Gewerkschaften gegen seine Arbeitsmarktreform in Rom ist in der italienischen Hauptstadt am Samstag eine weitere Protestkundgebung gegen die Regierung geplant.Bis zu 50.000 Demonstranten werden zur Großkundgebung in Rom erwartet, zu der die drei großen konföderierten Gewerkschaftsorganisationen aufgerufen haben.Sie wollen damit gegen den Beschluss der Regierung protestieren, auch 2015 die Beamtengehälter einzufrieren und Stellen in der öffentlichen Verwaltung stark abzubauen. Über 600 Busse sollen Demonstranten aus allen italienischen Regionen nach Rom führen. Die Gewerkschaften drohten mit einem Generalstreik, sollte Renzi die Beamtengehälter im kommenden Jahr nicht erhöhen.Kritik von den Regionen und KommunenDer Regierungschef muss auch Kritik von den Regionen und Kommunen hinnehmen, die aufgerufen sind, im kommenden Jahr vier Milliarden Euro einzusparen. Der Präsident der Gemeindevereinigung ANCI, Piero Fassino, warnte, dass unzähligen Gemeinden in Italien die Pleite drohe, sollten weitere Ausgabenkürzungen auf lokaler Ebene umgesetzt werden.Die Einsparungen, die die Regierung bei den Lokalverwaltungen plant, um das Defizit abzubauen, machen den Regionen besonders zu schaffen.So droht der Präsident der Toskana, Enrico Rossi, bereits mit der Streichung von sieben bis zwölf Prozent aller Jobs in den regionalen Ämtern, was 2.500 Stellen entspricht. Auch bei den Ärzten im regionalen Gesundheitssystem soll der Rotstift angewendet werden, warnt Rossi. Bis zu 8.500 Ärzte und Krankenpfleger könnten frühpensioniert werden.Sparkurs müsse bei den Ministerien in Rom beginnenDer Sparkurs müsse bei den Ministerien in Rom beginnen, lautet der Wahlspruch der Regionenpräsidenten. Diese machen sich auf zähe Verhandlungen mit der Regierung Renzi um die im Stabilitätspakt enthaltenen Ausgabenkürzungen für 2015 gefasst.Der Präsident der Lombardei, Roberto Maroni, klagte, dass die Regierung ihre 2015 geplante Steuersenkung im Wert von 18 Milliarden Euro auf Kosten der Regionen durchsetzen werde. Als „Massaker für die Regionen“ bezeichnete der Gouverneur des Veneto, Luca Zaia, die Einsparungen der Regierung. Diese seien für alle Regionen unzumutbar.mit/apa