„Der BBT wird wie geplant fertiggestellt.“ Es ist noch gar nicht lange her, dass Premier Matteo Renzi diese Worte an der BBT-Baustelle in Mauls fallen ließ. Knapp einen Monat danach soll nun alles anders sein: Rom will, Medienberichten zufolge, kein Geld mehr für den Brennerbasistunnel bereitstellen.Ende der laufenden Woche wird der Ministerrat das Dekret „Sblocca Italia“ vorstellen: Über 31 Milliarden Euro sollen für 14 Projekte zur Verfügung gestellt werden.Aber: In dieser Liste mit den infrastrukturellen "Vorzugsprojekten" werde der Brennerbasistunnel nicht genannt, berichten standard.at und "La Repubblica". Und das Infrastrukturministerium habe nicht im Sinn, die Liste noch abzuändern.Mehrfache Finanzierungs-Zusicherung erhaltenSVP-Parlamentarier Daniel Alfreider bleibt gelassen und winkt ab: "Ich hatte gerade eine Rücksprache mit der Regierung und sie haben mir bestätigt, dass der BBT absolut prioritär ist. Das Projekt ist weiterhin im Dekret Sblocca Italia enthalten."Ministerpräsident Matteo Renzi habe mehrmals eine Finanzierungs-Zusicherung in Höhe von 1,57 Milliarden Euro für den BBT gegeben und dabei bleibe es auch, so Alfreider. Alfreider drängt italienische Regierung: EU-Gelder abholen!Die bisher begonnenen Baulose seien bereits finanziert, betonte der Parlamentarier am Mittwochnachmittag Südtirol Online. "Was fehlt, sind die rund 500 Millionen Euro für die Zulaufstrecken", erklärt er. Diese hätten aus der Querfinanzierung durch die A22 kommen sollen. Was offenbar niemand mehr für möglich hält. Und im nunmehr vorliegenden "Sblocca Italia" findet sich augenscheinlich auch nicht genügend Geld dafür.Alfreider rät der Regierung von Matteo Renzi, sich auf die Hinterbeine zu stellen: "Auch für Europa sind die Hochleistungszüge auf der Nord-Süd-Achse prioritär. Da gibt es noch freie Gelder."Italien solle eine höhere Ko-Finanzierung durch die EU anstreben. "Wenn nicht Italien dieses Geld abholt, fließt es anderswo hin. Beispielsweise nach Spanien", meint Alfreider und erklärte: "Die Iberer bekommen für ihre Projekte eh schon mehr Geldmittel als Italien. Rom hätte hier eine Argumentationsmöglichkeit."Für Alfreider ist es realistisch, dass die Zulaufstrecke Verona zu 30 und jene von Franzensfeste gar zu 40 Prozent durch EU-Gelder finanziert werden. "Normal für solche Projekte wären zehn Prozent", sagte er.Genau dies will der SVP-Mandatar am Mittwoch und Donnerstag Staatssekretär Graziano Delrio und der interparlamentarischen BBT-Gruppe vorschlagen. "Ich bin überzeugt, dass dann allen klar werden wird, wie wichtig die Verwirklichung des Brennerbasistunnels ist", betonte Alfreider.pg/mtz