Es grünt, so grün, wohin man schaut, es sprießt und wächst so manches Kraut, das ich partout nicht haben will. Doch wie es halt so ist: Der Gärtner dachte, das Unkraut lachte! <BR /><BR />Schachtelhalm, so heißt der Übeltäter, den ich mit jäten, zupfen, rupfen an die Wurzel gehe, doch siehe da… nur ein paar Tage später, steht stramm und wie von Zauberhand, der Schachtelhalm als Heer im schuppigen Gewand im Beet. Und nicht einmal die Schnecken, das will was heißen, verspüren Lust ihn anzubeißen. <BR /><BR />Nun bin ich wahrlich Freund der Pflanzen, doch wenn mich so ein Zinnkraut pflanzt, ist Schluss mit lustig und Abhilfe muss her. Doch welche Gegenwehr ist angebracht? Damit zum Schluss der Gärtner, nicht das Unkraut lacht? Schnell gegoogelt und schon bin ich schlauer. <BR /><BR />Nur… sehr zum Ärger meiner Pläne hat mein grünes Gewissen nicht bei Vernichtung, sondern Heilung angebissen. Der Schachtelhalm, die Gartenplage, ist nämlich bei so manchem gut, was die Gesundheit plagt. Das Klosterwissen stellt es außer Frage – und ich? Trag nun das Jäten, nicht den Wucherhalm zu Grabe und klammre mich an einen Halm aus Stroh, dass irgendeine Pflanzenkraft die Schachtelhalmentfernung schafft. <BR /><BR />Nur… leider ist das Kraut, vor dem mir so gehörig graut, ein Meister im Verdrängen. Und langsam bin ich überzeugt, es wächst mir über Kopf und Glashaus bis ins Haus und in den Blumentopf! Ich gebe auf!<BR /><BR /> Du hast gewonnen – vorerst. Ich bleib besonnen und warte, bis dein Sud sich setzt. Denn abgesehn von deiner Kraft zu heilen, sollst du auch wahre Wunder wirken bei allem, was man Unkraut nennt. Du siehst, wie schnell das Blatt sich wendet. <BR /><BR />Ob gut, ob schlecht, das liegt im Auge des Betrachters – drum solltest du nicht Wurzeln schlagen, hier bei mir. Sonst geht es dir mit deinen eignen Säften an den Kragen, Freund Schachtelhalm, das schwör ich dir!<BR />