Damit das von hoher Steuerbelastung, Bürokratie und schlechter Verwaltung erdrosselte Italien wieder eine Zukunft haben könne, sei die Dezentralisierung der Macht und der Zuständigkeiten auf Niveau von Großregionen dringend notwendig, schrieb Grillo auf seinem Blog.Dabei müsse man die Identität alter Staaten wie die Republik Venedig oder das Reich Beiden Sizilien, die in Italien aufgingen, ausgraben. „Was wäre, wenn es zu einem Referendum käme, damit Sardinien seine Autonomie erhalten, die Lombardei sich der Schweiz, das Aostatal Frankreich und Südtirol sich Österreich anschließen könnte? Mit einem Volksentscheid würden alle weggehen“, schrieb Grillo.Der 63-jährige Genueser bezeichnete Italien als eine „Mischung aus Völkern, Sprachen und Traditionen, für die es keinen Grund mehr gibt, zusammenzubleiben“. Der italienische Staat sei eine unwürdige Versammlung „privater Interessen“, die von den Parteien verwaltet werden.„Was wäre, wenn morgen Venezianer, Friulaner, Triestiner, Lombarden, Sizilianer und Sarden keine Notwendigkeit mehr verspüren würden, diesen Albtraum zu leben, in dem die Demokratie verschwunden ist, wo es keine Souveränität mehr gibt und in dem die Unternehmen wie Fliegen sterben?“, fragte Grillo.Seine Worte lösten den Beifall der Lega Nord aus, die selbst immer wieder separatistische Töne anschlägt. „Wenn Grillo wirklich denkt, was er schreibt, sind wir zu einem gemeinsamen Einsatz bereit. Ich fürchte jedoch, dass Grillo politisch in Schwierigkeiten steckt und nach den Stimmen der Lega Nord jagt“, kommentierte Lega-Chef Matteo Salvini.apa