Hier die Tour im Überblick und interessante Informationen über lokale Besonderheiten und Geschichte.<BR /><BR /><b>Von Hanspaul Menara</b><BR /><BR />Er entragt dem mächtigen Sellastock als wuchtige, alle umliegenden Gipfel überragende Berggestalt, er bietet eine Aussicht wie wenige andere, und er ist nach wie vor nur auf Fußpfaden über Fels und Geröll zu erreichen. <BR /><BR />Mit dem riesigen Telefonreflektor am höchsten Punkt, der stattlichen Gipfelhütte, verschiedenen Zugängen und noch dazu im weltberühmten Naturerbe Dolomiten gehört der Piz Boè freilich schon lange nicht mehr zu den stillen und unberührten Hochgipfeln der Alpen. <BR /><BR /><div class="img-embed"><embed id="1210842_image" /></div> <BR />Welch unvergleichliches Erlebnis mag es gewesen sein, als 1864 der Wiener Paul Grohmann die erste schriftlich belegte Besteigung durchführte und der Gipfel wirklich noch unberührt war. Um 1890 regte der Gadertaler Johann Alton, Vorstand der Sektion Ladinia des Deutschen und Österreichischen Alpenvereins, dann schon einen Hüttenbau auf dem Gipfel an. <BR /><BR />Die Sektion Bamberg des genannten Vereins baute die Bamberger Hütte, heute meist Boèhütte genannt, im Jahre 1894 allerdings am Fuß des Gipfelaufbaus. <BR /><BR />Doch 1969 eröffnete schließlich der Tischler und Gastwirt Luigi Bernard aus Pozza di Fassa mit seinen Söhnen wirklich oben auf dem Gipfel die Capanna Fassa – damals noch ein sehr bescheidenes Hüttchen aus Holz, das im Laufe der Zeit das heutige Gipfelhaus wurde und als „Nachbar“ einen riesigen Telefonreflektor erhielt. <BR /><BR /><div class="img-embed"><embed id="1210845_image" /></div> <BR /><embed id="dtext86-71388358_listbox" /><BR /><BR />Von den verschiedenen Anstiegsmöglichkeiten schlage ich hier den bei der Franz-Kostner-Hütte hoch über Corvara beginnenden, im unteren Teil gesicherten „Lichtenfelser Weg“ vor, der einst von der gleichnamigen Alpenvereinssektion erbaut wurde und immer noch so heißt, während die Ütia Franz Kostner in jüngerer Zeit auf den Ruinen der einstigen Vallonhütte erbaut und nach einem berühmten Gadertaler Bergsteiger benannt wurde. <BR /><BR /><div class="img-embed"><embed id="1210848_image" /></div> <BR />Die Besteigung des Piz Boè kann mit dem nachfolgend beschriebenen Abstieg zu einer Rundtour verbunden werden, sofern man nicht den sehr langen, wenn auch landschaftlich großartigen Abstieg nach Corvara über die Boè- und Pisciadùhütte auf sich nehmen will.<h3> Die Tour im Überblick</h3><div class="img-embed"><embed id="1210851_image" /></div> <BR /><b>Wegverlauf:</b> Von Corvara (1.555 m) mit der Umlaufbahn hinauf zum Crep de Munt (2.152 m) und mit dem Sessellift weiter zum Valun (Vallon, 2.520 m). Von dort in wenigen Minuten auf beschildertem Weg mit kurzem Ab- und Anstieg zu Weggabel nahe der Franz-Kostner-Hütte (2.500 m, Sommerbewirtschaftung bis 5. Oktober), mit Nr. 638 kurz hinan zur Abzweigung des Lichtenfelser Weges (Wegweiser), auf diesem mit Markierung 672 in einem großen Bergkessel über Geröll und Felsen (gute Sicherungen) hinauf zum Piz Lech Dlace (3.009 m), dann kurz hinab in eine Gratsenke (ca. 2.975 m) und über Blockwerk hinauf zur Erhebung der Cresta Strenta (Hahnenkamm; ca. 3.120 m); nun zur Jägerscharte (Forc. dai Ciamorces, 3.110 m) und am Grat kurz weiter zum Gipfel des Piz Boè (3.152 m; hier die Capanna Fassa mit Sommerbewirtschaftung; ab Ausgangspunkt 2 1/2 Std.). – Abstieg: Entweder wie Aufstieg oder – bei optimalen Verhältnissen – wie folgt: Auf Steig 638 südöstlich kurz hinab zu Wegteilung (rechts geht es zum Piazzetta-Klettersteig), links weiterhin mit 638 die Hänge in absteigender Querung zur „Rissa di Pigolerz“, einer sehr steilen Fels- und Schuttrinne, durch diese über massive Holzstufen und Geröll ca. 200 Höhenmeter hinunter zu Wegteilung (rechts geht Nr. 626 ab) und links unter den Felswänden nahezu eben zurück zur Kostnerhütte (ab Gipfel etwa 1 1/2 – 2 Std.).<BR /><BR /><b>Höhenunterschied:</b> 632 m<BR /><BR /><b>Gesamtgehzeit:</b> ca. 4 – 5 Std.<BR /><BR /><b>Orientierung und Schwierigkeit:</b> Die vergleichsweise anspruchsvolle Tour verlangt Trittsicherheit, Schwindelfreiheit und Hochgebirgserfahrung. Sie empfiehlt sich nur bei guten sommerlichen Verhältnissen; bei Nässe oder Schnee absolut abzuraten. Sich vor dem Start wie immer nach den gerade herrschenden Verhältnissen erkundigen.<BR /><BR /><b>Wanderkarten 1:50.000:</b> Kompass, Blatt 55 (Cortina d'Ampezzo) – <b>1:25.000:</b> Tabacco, Blatt 07 (Alta Badia – Arabba – Marmolada)<BR /><BR /> <a href="https://www.stol.it/artikel/panorama/seit-50-jahren-geht-er-dem-traumberuf-nach-im-wahrsten-sinne-des-wortes" target="_blank" class="external-link-new-window" title="">Hier erfahren Sie mehr über unseren Autor Hanspaul Menara.</a><BR /><BR /> <a href="https://www.stol.it/suche/Wandertipps" target="_blank" class="external-link-new-window" title="">Und hier finden Sie weitere seiner Wandertipps.</a>