Dramatisch, aber für Bernadette Ramoser vom AEB (Aktive Eltern von Menschen mit Behinderung) wenig verwunderlich. „Die Entwicklung zeichnet sich schon seit einigen Jahren ab, viele Mitarbeiter sind abgesprungen und üben den Beruf nicht mehr aus. Und junge Leute lassen sich bei diesen Berufsaussichten erst gar nicht mehr auf die Ausbildung ein“, weiß Ramoser. Das Problem: Es werden so gut wie keine Vollzeitstellen ausgeschrieben. Diesmal waren es gerade einmal acht. Viele Stellen liegen sogar bei unter 20 Wochenstunden – und damit bei einem Gehalt, von dem keiner leben kann.<BR /><BR /><BR />Auch beim Landesverband der Sozialberufe, zu denen die Mitarbeiter für Integration zählen, ist man alarmiert. In einer Aussendung heißt es: „Für die Mitarbeiterinnen für Integration bedeutet das Teilzeitmodell Unsicherheit: Viele langjährige Mitarbeiterinnen sind gezwungen, einen Zweitjob anzunehmen, kündigen oder wechseln in andere Berufsfelder. Junge Menschen sehen in diesem Arbeitsmodell keine Perspektive und orientieren sich ins benachbarte Ausland, wo bessere Bedingungen herrschen. Auch die Zunahme an komplexen und schwierigen Betreuungssituationen erschwert es vielen Fachkräften, ihren Beruf ganztätig auszuüben.“ Die Kritik des Verbandes: „Statt einer bedarfsgerechten Aufstockung wurde das Stellenkontingent in viele Teilzeitstellen aufgesplittet“ – mit gravierenden Folgen für die betroffenen Schüler. <BR /><BR /><BR /><BR />Für die unbesetzten Stellen müssen die Schuldirektionen nun selbst Personal suchen – auch ohne fachspezifische Ausbildung. Eine Nachqualifizierung ist nicht verpflichtend. „Durch das Zusammenlegen mehrerer Teilzeitstellen entstehen zwar vereinzelt attraktive Vollzeitangebote, doch diese werden nur befristet für ein Jahr vergeben. So kommt es, dass Direktberufene oft bessere Bedingungen erhalten als qualifizierte Fachkräfte mit einem unbefristeten Vertrag“, kritisiert das der Verband und fordert die Politik auf, die zahlreichen Verbesserungsvorschläge der Arbeitsgruppe „Mitarbeiter für Integration“ umzusetzen. <BR /><BR />„Es braucht dringend strukturelle Reformen, um die Qualität der Begleitung zu sichern und den Beruf wieder attraktiv zu machen“, mahnt man dort.