Der 93-Jährige war am Mittwoch unter Hausarrest gestellt worden, nachdem das Militär strategische Orte in der Hauptstadt blockiert und das Staatsfernsehen unter seine Kontrolle gebracht hatte. Ex-Ministerpräsident Morgan Tsvangirai, ein langjähriger Gegner Mugabes, forderte den Staatschef zum Rücktritt auf. Mugabe müsse „im Interesse des Volkes” zurücktreten, sagte er in Harare. Um Stabilität zu gewährleisten, sei ein „Übergangsmechanismus” notwendig.Das US-Außenministerium sprach sich für einen Umbruch aus. „Worauf wir wirklich hoffen, ist dass dies für Simbabwe ein Übergang in eine neue Ära ist”, sagte der amtierende für Afrika zuständige Unterstaatssekretär Donald Yamamoto der Nachrichtenagentur Reuters. Der Vorsitzende der Afrikanischen Union (AU), Guineas Präsident Alpha Condé, warnte hingegen, Afrika werde „den Militärputsch” in Simbabwe „niemals” akzeptieren. Er forderte eine Rückkehr zur „verfassungsmäßigen Ordnung”.Mugabe strebt weitere Amtszeit anDie Entwicklungsgemeinschaft des Südlichen Afrika (SADC) forderte bei einem Treffen in Botswana ein regionales Gipfeltreffen, um die Krise in Simbabwe beizulegen. Das Land müsse den „politischen Herausforderungen mit friedlichen Mitteln begegnen”. SADC-Gesandte nahmen auch an dem Treffen der Generäle mit Mugabe in Harare teil.Der regierungskritische Pastor Evan Mawarire, der für seinen Internetprotest gegen Mugabe bekannt ist, bot an, mit der Armee zu verhandeln. „Als Bürger können wir nicht tatenlos zuschauen”, schrieb er auf Facebook. „Wir müssen teilhaben.” Beobachter gehen davon aus, dass die Generäle ein schnelles Ende der politischen Krise anstreben.Großbritannien als ehemalige Kolonialmacht Simbabwes forderte, dass die für 2018 geplanten Wahlen wie geplant stattfinden. Mugabe hatte trotz seines hohen Alters und seines sich verschlechternden Gesundheitszustands erklärt, er strebe eine weitere Amtszeit an.Auswärtiges Amt mahnt zur VorsichtDer Machtkampf um die Nachfolge von Mugabe hatte sich zuletzt zugespitzt, nachdem der Präsident seinen Stellvertreter Emmerson Mnangagwa entlassen hatte. Mnangagwa unterhält enge Verbindungen zum Militär und war als Nachfolger im Präsidentenamt gehandelt worden. Verschärft wurde die Lage durch die Präsidentschaftsambitionen von Mugabes Ehefrau Grace, die von der Armee als Nachfolgerin im Präsidentenamt strikt abgelehnt wird.Die internationale Gemeinschaft verfolgte die Entwicklungen in Simbabwe weiterhin aufmerksam. Das Auswärtige Amt in Berlin mahnte bei Reisen dorthin zu „besonderer Vorsicht”. Die Lage in der Hauptstadt Harare sei ruhig, dennoch sollten Reisen dort „auf das unbedingt notwendige Maß beschränkt werden”.apa/ag.