In den ersten 24 Stunden seien allein in den USA und Großbritannien mehr als 6,5 Mio. Kopien verkauft worden, teilte der Hersteller Activision mit.Den damit erzielten Umsatz schätzt das Unternehmen auf mehr als 400 Mio. Dollar (293 Mio. Euro).So viel Geld habe noch nie ein Computerspiel zuvor eingebracht, erklärte das Unternehmen.Auch den Vergleich mit Kino-Blockbustern muss „Modern Warfare 3“ nicht scheuen.Zum Vergleich: „Harry Potter und der Halbblutprinz“ spielte am Premierenwochenende 394 Mio. Dollar ein, so viel wie kein anderer Film.Bedürfnis nach Heldentum?Mit realistisch inszenierten Gefechten und Schlachten werden die Spieler an den Bildschirm gelockt. Dabei haben sich Unternehmen wie Activision einige Erfolgsrezepte von Hollywood abgeschaut. „Die Spiele zeichnen fiktive moderne Kriegsszenarien und die Hintergrundgeschichte ist sehr aufwändig inszeniert. Man kann das vergleichen mit einem Actionfilm aus Hollywood“, sagt Michael Graf, der bei der Zeitschrift „Gamestar“ zur Chefredaktion gehört.In einem Level des neuen „Call of Duty“ etwa werden in cineastischer Bildqualität Berlin und Hamburg in Schutt und Asche gelegt. Inhalte des Spiels sind der Kampf gegen Terroristen und Konflikte zwischen den USA und anderen Ländern.In einer Szene von „Modern Warfare 3“ müssen Spieler beobachten, wie eine Familie von einer Bombe getötet wird. Harte realistische Gewalt und Kriegssimulation sind für die angeschlagene Branche Mittel zum Zweck und ein wichtiger Faktor für hohe Gewinne.Vor neun Jahren ist das erste „Call of Duty“ Spiel auf den Markt gekommen, mittlerweile ist die siebte Fortsetzung auf den Markt.In den letzten drei „Call of Duty“-Spielen hat sich der Hersteller auf fiktive „Storylines“ spezialisiert, der Spieler kommt sich wie in einem Hollywood-Actionfilm vor, mit dem Vorteil, den „Helden“ selbst zu steuern.Gerade das ist laut Prof. Jörg Müller-Lietzkow von der Universität Paderborn der Grund, warum Ego-Shooter so hohe Auflagen erzielen. Durch die Verzerrung des Militärs in den Filmen seien junge Männer fasziniert von der Ballerei. „Die Spiele erfüllen ein Bedürfnis nach Heldengeschichten beziehungsweise dem eigenen Heldentum. Vielleicht haben wir nicht genügend echte Helden?“, so Müller.Der Titel profitiert zudem von seiner Langlebigkeit. „Millionen von Nutzern treffen sich täglich zu Online-Gefechten im Multiplayer-Modus. Für viele Spieler steht dies im Vordergrund“, so Michael Graf.