Die Idee: Internetnutzer werden „virtuelle Paten“ und informieren öffentlich über ihre Kommunikation mit den Abgeordneten."Wir haben das Problem, dass sehr viele Initiativen da sind, die einfach gestoppt werden müssen", sagte der Vereinsvorsitzende Markus Beckedahl und nannte neben der Vorratsdatenspeicherung das internationale ACTA-Abkommen zum Urheberrecht. “Der ganze netzpolitische Diskurs ist leider noch ein Abwehrkampf.“ Der seit einem Jahr bestehende Verein Digitale Gesellschaft wolle Nutzerrechte gegenüber Politik und Wirtschaft vertreten und als gemeinsame Plattform für öffentliche Kampagnen von Netzaktivisten dienen.Die re:publica beschäftigte sich an ihrem zweiten Tag auch mit kritischen Fragen zu privaten Eigentumsverhältnissen öffentlich genutzter Internet-Plattformen. In einem weiteren Themenblock ging es um die Rolle Sozialer Medien im Arabischen Frühling. Fadi Salem von der Dubai School of Government sagte, dass die Online-Plattformen während der Proteste sehr intensiv für politische Zwecke genutzt worden seien. In vielen Ländern der arabischen Welt habe etwa Facebook den Anstoß zu Demonstrationen gegeben. Zeynep Tufekci von der University of North Carolina sagte: “Soziale Medien verändern die Dynamik, wenn bereits Unzufriedenheit herrscht.“Die re:publica versteht sich als “Spiegel der digitalen Gesellschaft genauso wie als Plattform der aktiven Netzgemeinde“. In diesem Jahr nehmen rund 4.000 Blogger und sonstige “Netzbewohner“ teil. Das Programm gestalten 350 Redner aus 30 Ländern, darunter EU-Kommissarin Neelie Kroes, der Internet-Unternehmer Lars Hinrich, Chaos-Computer-Club-Sprecherin Constanze Kurz, Piraten-Politikerin Marina Weisband und der twitternde Regierungssprecher Steffen Seibert. Veranstalter der re:publica sind die Agentur newthinking communications und der Spreeblick-Verlag. dpa