Die Kundgebung sollte eigentlich schon am 28. Oktober stattfinden, war aber von der Polizei auf Anweisung des Innenministeriums untersagt worden. Mussolini war im Oktober 1922 nach einem „Marsch auf Rom” an die Macht gekommen.Zahlreiche Politiker, darunter Roms Bürgermeisterin Virginia Raggi, hatten sich im Vorfeld gegen den Aufmarsch gestellt. Über dem römischen Stadtteil EUR - den Mussolini für die wegen des Krieges dann nie stattgefundene Weltausstellung 1942 ausgewählt hatte - kreisten am Samstag Polizeihubschrauber, laut Nachrichtenagentur Ansa waren etwa 400 Sicherheitskräfte im Einsatz.Die Polizei hatte im Vorfeld mitgeteilt, dass „alle Phasen des Zuges dokumentiert werden, um mögliche illegale Handlungen festzuhalten, die mit Strenge verfolgt werden”.Tag der Nationalen Einheit und StreitkräfteEinige Demonstranten zeigten den faschistischen römischen Gruß, schwenkten die italienische und die Partei-Flagge. Die Neofaschisten skandierten „Forza Nuova, nationaler Stolz” und forderten die Abschiebung von Migranten. Man wolle sich dagegen wehren, dass das „ursprüngliche ethnische Geflecht der Europäer und Italiener zerstört werde”, sagte Luca Castellini, einer der Initiatoren des Marsches, ohne zu sagen, was er genau damit meinte.Der Aufmarsch fand ausgerechnet am Tag der Nationalen Einheit und am Tag der Streitkräfte statt, die Italien am 4. November begeht. Bevor die Neofaschisten losmarschierten, hatte es für einen kurzen Moment Unruhe in der Menge gegeben. Ansonsten blieb die Lage ruhig. Gegendemonstrationen waren nicht angemeldet.Aufmarsch auch in BozenAuch in Südtirol wurde anlässlich des Tages der nationalen Einheit am Samstag aufmarschiert. Auf dem Waltherplatz in Bozen fanden sich die Streitkräfte ein. In einer Presseaussendung kritisierte die Landtagsfraktion der Süd-Tiroler Freiheit die Aktion und bezeichnete sie als alljährliche und von der Bevölkerung unerwünschte „Reviermarkierung“. Vor dem Bozner Dom stellten sich die Streitkräfte auf. Foto: Süd-Tiroler Freiheitapa/dpa