Wie ich meinen ersten Eindruck von Porto beschreiben würde? Magisch. Nicht nur, weil die Stadt im Norden Portugals im Sonnenuntergang eine gute Figur macht. <BR /><BR />Sondern auch, weil ich oft das Gefühl hatte, mich mit einem Augenblinzeln in eine andere Stadt zu teleportieren. Porto hat 2 Gesichter, die sich Wange an Wange zu einem abwechslungsreichen, vielseitigen und immer wieder spannenden Stadtbild vereinen. <BR /><BR /><div class="img-embed"><embed id="1076499_image" /></div> <BR />Da gibt es die eine Seite von Porto, die man in Büchern, auf Ansichtskarten und auch auf diesen Seiten sieht. Die schöne, kreative und saubere Seite. Mit blauweiß gefliesten Kirchenfassaden und Bahnhöfen, einem die Stadt überblickenden Glockenturm (der nach kurzem Treppensteigen einen tollen Rundumblick ermöglich), mit bunten, sonnendurchfluteten Plätzen und natürlich dem Flussufer Ribeira und seinen farbenfrohen Hausfassaden. <BR /><BR /><div class="img-embed"><embed id="1076502_image" /></div> <BR />Mit der den Fluss Douro überspannenden Brücke Ponte Dom Luís I, von der man fantastische und schwindelerregende Ausblicke auf die Stadt genießen kann und über die man den Jardim do Morro erreicht, am besten im Sonnenuntergang für einen entspannten Aperitif mit Blick auf Porto.<BR /><BR /><div class="img-embed"><embed id="1076505_image" /></div> <BR />Und dann gibt es die schier unzähligen Baustellen, verfallenen Fassaden, leerstehenden Gebäude. Neben aufwändig bemalten und verzierten Hausmauern reihen sich bröckelnde Verputze und leere Fenster, die den Blick in eine Schuttgrube freigeben – nur um 2 Meter weiter von der nächsten gefliesten Schönheit abgelöst zu werden. <BR /><BR /><div class="img-embed"><embed id="1076508_image" /></div> <BR />Wer Porto wie wir zu Fuß erkundet, kommt nicht umhin, immer wieder das Gefühl zu haben, von einer modernen Stadt in ein Armenviertel zu wechseln und zurück. Doch auch das macht den Charme dieser so vielseitigen Stadt aus.<h3> Harry Potter und die blauweißen Fliesen</h3>An dieser Stelle 2 Tipps für eingefleischte Harry-Potter-Fans – aber nicht nur! Da wäre zunächst die „Livraria Lello“: Beim Betreten der Buchhandlung im Jugendstil beschleicht den Besucher das Gefühl, in die Welt von Hogwarts einzutauchen, mit Holzvertäfelungen, Bücherregalen und einer kunstvoll gezimmerten Treppe. <BR /><BR /><div class="img-embed"><embed id="1077384_image" /></div> <BR />Angeblich soll Autorin Joanne K. Rowling nicht nur in Schottland, sondern auch hier Inspiration für die Schauplätze in ihren Büchern gefunden haben – Belege dafür gibt es nicht. Einen Besuch wert ist der Buchladen trotzdem, Tickets müssen online gekauft werden. Und auch der gotische Kreuzgang der Kathedrale Sé do Porto erinnert stark an den Innenhof aus den Harry-Potter-Filmen. <BR /><BR /><div class="img-embed"><embed id="1076514_image" /></div> <BR />Ein beliebtes Fotomotiv in Porto ist die Capela das Almas de Santa Catarina, die sich mit ihrer blauweiß gefliesten Fassade deutlich von den umliegenden Gebäuden abhebt. Die wunderschöne Kunst der bemalten Keramikfliesen, der Azulejos, findet man an zahlreichen Kirchen und Gebäuden in ganz Porto. <BR /><BR /><div class="img-embed"><embed id="1077387_image" /></div> <BR />Besonders sehenswert ist auch der Bahnhof Sao Bento: Dessen Eingangshalle ist mit 20.000 Fliesen dekoriert, was ihn zu seinem der schönsten Bahnhöfe der Welt macht. Einige Porto-Highlights wie etwa der Börsenpalast, der Mercado do Bolhao oder auch der an der Küste gelegene Stadtteil Matosinhos, fielen dem Zeitmanagement zum Opfer, möchte ich hier allerdings nicht vorenthalten.<BR /><BR /><div class="img-embed"><embed id="1076520_image" /></div> <h3> Portwein, Patéis und Polvo</h3>Natürlich muss man Porto nicht nur sehen – sondern auch schmecken. Ich behaupte: Die Küche ist nicht für jeden. Zu Portos besonderen Spezialitäten gehört neben den „tripas“, also Kutteln, auch ein kulinarisches Konstrukt, das sich „francesinha“, also „kleine Französin“, nennt. <BR /><BR />Kurz zusammengefasst handelt es sich hierbei um einen mit Käse und Ei überbackenen Schinken-Schnitzel-Wurst-Toast auf Pommes Frites mit pikanter, roter Sauce. Und so wie es klingt, schmeckt es auch. Eine kulinarische Erfahrung? Auf jeden Fall! Eine, die man öfter machen muss? In meinen Augen eher nicht. <BR /><BR /><div class="img-embed"><embed id="1077390_image" /></div> <BR />Ganz im Gegensatz zu einer weiteren portugiesischen Delikatesse: den Patéis de Nata. Die Blätterteigtörtchen mit Konditorcreme gehörten zu unserem täglichen Frühstücksritual – und dann noch ein paar über den restlichen Tag verteilt. Einfach lecker! <BR /><BR /><div class="img-embed"><embed id="1077393_image" /></div> Mehrfach begeistert zugeschlagen haben wir auch beim „polvo“ (Oktopus in allen Formen und Varianten), beim „bacalahau“ (Stockfisch) und den gebratenen Paprikaschoten „Pimientos de Padrón“.<BR /><BR /><div class="img-embed"><embed id="1076529_image" /></div> <BR />Und was wäre ein Besuch in Porto ohne Portwein? Am gegenüberliegenden Ufer der Ribeira reihen sich Kellerei an Kellerei und laden zum Probieren ein. Oder man nutzt die Gelegenheit und verbindet die Verkostung mit einer Bootstour auf dem Douro. <BR /><BR />Wir haben uns für eine Tagestour entschieden: Mit dem Bus ging es landeinwärts zunächst zum lieblichen Städtchen Amarante, weiter zu einem pittoresken Familienweingut in Sabrosa – gleich neben dem Geburtshaus von Weltumsegler Ferdinand Magellan gelegen – und einer größeren Kellerei. <BR /><BR /><div class="img-embed"><embed id="1077396_image" /></div> <BR />Nach einer kurzen Schifffahrt auf dem Douro ging es wieder zurück nach Porto, wo wir den Tag gemütlich bei einer Sangría auf einem der zahlreichen kleinen Plätze und Nischen, die zum Verweilen einladen, ausklingen ließen – schon in voller Vorfreude auf unseren nächsten Besuch in Porto.