Regie führt bei diesem Zweiteiler Stadttheater Sandro Pasqualetto, Bühnenbild und Kostüme stammen von Cristina Alaimo. Die Orchestra Accademica Claudio Monteverdi wird von Emir Saul geleitet und setzt sich aus Studenten und Professoren des Konservatoriums zusammen. Es singen Cristina Zavalloni (la Voix Humaine), Blerta Zhegu und Mattia Nicolini (The Telephone). Im Zweiteiler „La Voix Humaine / The Telephone“, dessen Inszenierung sich an den Bildern des amerikanischen Malers Edward Hopper inspiriert, ist nicht das Telefon das verbindende Elemente – sondern ein Hotelzimmer. Sandro Pasqualetto und Cristina Alaimo gewähren dabei einen kurzweiligen, intimen Einblick in das Leben dreier Hotelgäste. Die beiden unabhängig von einander entstanden Opern erzählen hier im gleichen Raum zwei gegensätzliche, aber dennoch mögliche Geschichten und für einen Augenblick nimmt der Zuschauer Teil am Leben einer Frau und des Paares Lucy und Ben. Poulenc´s „La Voix humaine“ entstand unter Mitarbeit von Jean Cocteau und bildet eine Ausnahme in seinem kompositorischen Prozess, weil Poulenc im Allgemeinen als ein Komponist gilt, der der Tradition mehr Aufmerksamkeit schenkt als der Moderne. In diesem Fall, wohl dank der Kraft von Cocteaus Libretto, ändert der französische Komponist die musikalischen Gewohnheiten seines Musiktheaters mit einem Werk, in dem die psychologische Introspektion auch zur musikalischen wird. Zum Inhalt: Eine große Liebe ist zu Ende gegangen. Die verlassene Frau denkt einsam über ihre Situation nach. Endlich entschließt sie sich und nimmt das Telefon, um ihren Geliebten noch einmal zurückzuholen. Man hört die verzweifelte Stimme der Frau, während der Mann am anderen Ende der Leitung unsichtbar bleibt und nicht zu hören ist. Keiner von beiden hat den Mut, dieses letzte verzweifelte Gespräch zu beenden. Vergangene, glücklichen Tage werden heraufbeschworen; Momente dunkelster Verzweiflung wechseln mit Hoffnung, Erklärungen und Liebesbeteuerungen ab. Eine Situation die jeder schon einmal erlebt hat. Der Regisseur Sandro Pasqualetto erklärt: “Unweigerlich fragt mach sich, woher die Frau wohl kommt und was sie bisher erlebt hat. Wie sieht ihre Zukunft aus? Was geschieht, nachdem Sie ein letztes Mal mit ihrem Geliebten gesprochen hat?” Das Telefon ist unter diesem Aspekt für die Protagonistin das letzte Kommunikationsmittel mit der Welt. Im Gegenteil dazu gewinnen in „The Telephone“ und dem Libretto von Menotti die Ironie, das Missverständnis und das Vergnügen die Oberhand. Das Telefon wird als Bruch- und Störungselement einer gesuchten (aber nie erreichten) Intimität empfunden. Termine und OperneinführungDie Oper wird am 22. und 23. März im Stadttheater Bozen jeweils um 20 Uhr aufgeführt. Es handelt sich um eine Produktion der Stiftung Stadttheater in Zusammenarbeit mit dem Bozner Konservatorium Claudio Monteverdi. Der Pianist Fabio Fapanni, werantwortlich für Bildungsprojekte bei der Stiftung Arena di Verona, führt, begleitet von Martina Bortolotti, an beiden Aufführungstagen jeweils um 18.30 Uhr in die Oper ein. Der Eintritt dazu ist frei.Tickets gibt es unter der Telefonnummer 0471/053800.