Heute nehmen wir das Sternenbild Orion – den Jäger am Himmel – genauer unter die Lupe. <BR /><BR /><BR />Zugegeben, den Bekanntheitsgrad des Sternbildes „Großer Wagen“ erreicht unser Sternbild des Winters nicht, aber an Auffälligkeit ist dieses Sternbild nicht zu übertreffen. Der Orion zieht nun abends allmählich vom Osthimmel gegen Süden und verlässt uns, sobald sich in unseren Tälern wieder die frühlingshaften Temperaturen ausbreiten.<BR /><BR /><b>Woran erkenne ich Orion?</b><BR /><BR />Nach dem nun immer noch frühen Sonnenuntergang (je nach Lage rund um 17 Uhr MEZ) erscheinen allmählich die Sterne am Firmament. Am Osthimmel fallen auf halber Höhe zum Zenit drei Sterne in einer geraden Linie von links unten nach rechts oben auf, die den Gürtel des Himmelsjägers Orion bilden. Diese drei Sterne zeigen in deren Verlängerung links unten auf einen weiteren hellen Stern, dem Sirius im Sternbild Großen Hund, und rechts oben auf den Hauptstern im Stier, den Roten Riesen Aldebaran. Sirius ist übrigens der hellste Fixstern, der aus der Sicht der Erde am Himmel zu sehen ist, natürlich mit Ausnahme der Sonne.<BR /><BR /><b>Die Fixsterne des Orion</b><BR /><BR />Zurück zum Sternbild Orion: Links ober den drei Gürtelsternen leuchtet ein heller Stern, der Hauptstern, genannt Orionis, der die Schulter des Jägers darstellen soll. Dieser helle, orangefarben strahlende Stern heißt Beteigeuze, arabisch für „Achsel des Mittleren“, und ist ein Roter Riese im Endstadium seines Lebenszyklus„. Beteigeuze steht auf ungefähr 520 Lichtjahren von der Erde entfernt. Das heißt, dass sein Licht, das wir heute nach dessen Reise mit Lichtgeschwindigkeit sehen, vom Stern zum Zeitpunkt der Entdeckung Amerikas durch Christoph Columbus abgegangen ist und uns heute erreicht. Ob Beteigeuze heute noch besteht oder als Roter Riese inzwischen implodiert ist, können wir nicht sagen. Jede Veränderung ist für uns erst nach einer Laufzeit von rund 520 Jahren sichtbar. <BR /><BR />Diagonal gegenüber von Beteigeuze rechts unten von den Gürtelsternen steht Orionis, der Rigel heißt, arabisch „Bein des Riesen“. Rigel ist ein heißer bläulich-weiß leuchtender Fixstern mit einer Oberflächentemperatur von etwa 32.000° K<i><i><i></i></i></i>elvin (zum Vergleich: Sonne = 6.000° K). Er steht auf ca. 1.000 Lichtjahren Entfernung und erreicht mit einen 19-fachen Sonnendurchmesser eine Leuchtkraft, die 57.000 Mal jede unseres Tagesgestirns beträgt. Rigel ist der siebthellste Stern am Himmel.<BR /><BR /><BR /><div class="img-embed"><embed id="727358_image" /></div> <BR /><BR />Ausgehend von den drei auffälligen Gürtelsternen entspricht das Sternbild Orion im Wesentlichen zwei Trapezen, eines nach oben mit Beteigeuze oben links und eines nach unten mit Rigel unten rechts aus unserer Sicht.<BR /><BR />Im oberen Trapez bildet der Stern Bellatrix (Orionis) den rechten Eckpunkt. Der Name wird aus dem Arabischen abgeleitet und heißt „Kriegerin“. Dieser Stern liegt etwa 320 Lichtjahren von unserem Sonnensystem entfernt. <BR /><BR /><b>Die Gürtelsterne</b><BR /><BR />Die drei Gürtelsterne liegen wesentlich weiter von unserem Sonnensystem entfernt und sind demnach nicht in der vorderen Reihenfolge der Fixsterne dieses Sternzeichens geführt: Orionis trägt den Namen „Mintaka“ (Gürtel“) und ist rund 2.350 Lichtjahre entfernt, Orionis dagegen heißt „Alnilam“ (deutsch Perlenschnur) und steht auf ca. 1200 Lichtjahren Entfernung von uns, Orionis („Alnitak“, deutsch ebenfalls „Perlenschnur) ist etwa 1600 Lichtjahre außerhalb von unserem Sonnensystem. <BR /><BR />Bedeutend ist in diesem Sternbild vor allem der so genannte Orion-Nebel, in der Astronomie M42 genannt und von der Erde aus gesehen ein helles Wölkchen mit zahllosen jungen Sternen, die in diesem Nebel entstehen.<BR /><BR /><BR /><div class="img-embed"><embed id="727361_image" /></div> <BR /><BR /><b>Wer war Orion in der Mythologie?</b><BR /><BR />In der griechischen Mythologie war Orion ein riesiger und tapferer Jäger. Als Sohn von Euryale, Tochter des Minos, und Poseidon, dem Gott des Meeres, erlebte Orion eine Reihe von ereignisreichen Abenteuern, die ihm viel Ehre, aber auch viel Hochmut einbrachten. Ganz besonders übel erging es ihm mit seinen Frauen, da seine erste Frau, Side, schon bald im Hades, der Unterwelt, landete, nachdem sie behauptet hatte, schöner als Hera in der Götterwelt zu sein. Seine zweite Frau, Merope von der Insel Chios, missbrauchte Orion – zum Zorn von deren Vater - noch bevor er sie zur Ehe führen konnte. Am Ende fand der Himmeljäger in der Erdgöttin Gaia seinen Meister: Orion rühmte sich, dass er dank seiner Kraft und seines wachen Verstandes alle Tiere dieser Erde töten könne. Aus Zorn und Bestürzung schickte ihm deshalb Gaia einen Riesenskorpion auf die Erde, der ihn zu Tode biss. <BR /><BR />Den Jäger Orion finden wir nun am Himmel wieder: Gefolgt von einem Hund (Sternbild Großer Hund mit Sirius) jagt Orion das Sternbild Hase, das vor ihm liegt. Einige klassische Erzähler meinten jedoch, dass Orion den davor liegenden Stier jagen würde. Angesichts von Orions Liebesleben sind wieder andere der Auffassung, der Riese würde eher den Plejaden nacheilen, die als junge Sterne in einem auffälligen Sternhaufen hoch über dem Stier das Weite suchten.