Border Collies wurden dazu gezüchtet, um Schafe zu hüten. Heute werden sie wegen ihres Aussehens und freundlichen Wesens oft als Familienhunde gehalten. Werden sie nicht richtig beschäftigt, unter- oder überfordert, zeigen sie häufig starke Verhaltensprobleme – und sie suchen sich selbst eine Aufgabe wie z. B. Familienmitglieder hüten, Spielzeuge fixieren, ununterbrochenes Bellen oder Winseln, Zerstörungswut oder sogar Aggression.<h3> Artgerechte Beschäftigung</h3>Die ideale Beschäftigung für einen Hütehund ist natürlich das Hüten. Daher sollten Hunderassen wie Border Collies besser nicht als Familienhunde gehalten werden. Wer sich dennoch für diese Hunderasse entscheidet oder bereits einen Border Collie hat, muss für eine artgerechte Alternative sorgen.<BR /><BR />Es gibt verschiedene Möglichkeiten, seinen Hütehund neben den täglichen Spaziergängen körperlich und geistig auszulasten. Beispiele dafür sind „Mantrailing“ (Personensuche), „Obedience“ (schnelle, harmonische und genaue Ausführung von Übungen), Sheepdog Trials (Hüten), Denksport, Agility (Bewältigung von Hindernisparcours) usw.<BR /><BR />Hetzspiele wie Ballwerfen hingegen sind für einen Hütehund kontraproduktiv. Sie belasten nämlich nicht nur die Gelenke, sondern pushen den Hund stark auf, wecken den Jagdtrieb und können ihn zum Ball-Junkie machen. Häufig wird der Vierbeiner dann extrem aufgeregt; sobald er den Ball sieht, fixiert er diesen und bellt. Zeigt der Border Collie so ein problematisches Verhalten, sollte professioneller Rat bei einem kompetenten Hundetrainer gesucht werden, denn es ist alles andere als gesund.<h3> Die Ruhe lernen</h3>Häufig sagen unerfahrene Halter von Border Collies Dinge wie: „Mein Hund ist nicht müde zu bekommen.“ Hütehunde sind oft unruhig, wollen ständig beschäftigt werden und brauchen scheinbar immer mehr Action, um endlich „müde“ zu werden. Aber diese Hunde zeigen keine Müdigkeit, sie wollen nämlich nicht nur arbeiten, sondern ihren Menschen auch gefallen – und dabei kennen sie keine Grenzen. So können sie stundenlang scheinbar unermüdlich neben dem Rad herlaufen oder Bällchen holen. Zudem werden sie statt müde scheinbar immer aufgedrehter. Und das hat einen Grund: Bei Action werden Stresshormone wie Adrenalin und Cortisol ausgeschüttet. Diese bauen sich teilweise erst über Tage hinweg ab. Bekommt der Hund also keine Phasen, in denen absolut nichts zu tun ist und er zur Ruhe kommen kann, trägt er nicht selten einen gesundheitlichen Schaden davon.<BR /><BR />Border Collies, die mit Schafen arbeiten, haben immer wieder Ruhephasen, beispielsweise wenn die Herde gerade in Ruhe grast oder im Stall steht. In diesen Phasen hat der Hund nichts zu tun und legt sich hin. Gleiches braucht ein Hund ohne Schafherde und Hüteaufgabe. Er muss lernen, zur Ruhe zu kommen, und das klappt bei diesen Hunden am besten durch vom Menschen festgelegte Arbeitszeiten und Ruhezeiten.<BR /><BR />Nach jeder aktiven Beschäftigung bekommt der Hund ein Aufhebungskommando wie beispielsweise „Ende“. Dieses Kommando bedeutet, dass er auf seinen Platz oder in sein Körbchen muss und dort zur Ruhe kommen muss. Will er es verlassen, wird er mit dem Kommando wieder zurückgeschickt. So lange, bis er zur Ruhe findet und schließlich einschläft.