Bitte schnell her mit der Impfung, um die Pandemie zu stoppen? Für Südtirol gilt das noch nicht. Vor allem beim Personal in Sanität und Altersheimen lehnen viele das Angebot dankend ab. Wie reagiert das Land? <BR /><BR /><i><BR /><BR />von Michael Eschgfäller</i><BR /><BR />Schwer mit der Entscheidung für eine Impfung tut sich derzeit anscheinend noch eine Vielzahl an Mitarbeitern in Sanität und Altersheimen. Laut aktuellster Aufstellung des Gesundheitsministeriums ist Südtirol bei der Corona-Impfung nämlich absolutes Schlusslicht. Gerade mal 34,8 Prozent der bislang gelieferten 13.597 Dosen wurden bislang verabreicht. <BR /><BR />„Während sich die Ärzte bereitwillig impfen lassen, scheint die Skepsis beim Pflegepersonal noch groß zu sein“, sagt Sanitätsgeneraldirektor Florian Zerzer. „Unsere Mitarbeiter sind aber eben auch ein Spiegelbild der Südtiroler Gesellschaft. Wir haben halt nicht einen Zulauf von 70 bis 80 Prozent wie anderswo in Italien sondern nur um die 50.“<BR /><BR /><b>Beim Weißen Kreuz läuft es gut</b><BR /><BR />Ähnlich die Situation in den Altersheimen. „Wir haben bei der Impfbereitschaft effektiv einen großen Unterschied zwischen Bewohnern und Mitarbeitern der Altersheime“, bestätigt Landesrätin Waltraud Deeg. Wie Zerzer sieht auch sie in der mangelhaften bzw. fehlenden Information die große Hürde. Jetzt gelte es, korrekt und transparent zu informieren, um auch die letzten Zweifel auszuräumen. Man habe bereits angeregt, eine Grüne Nummer einzurichten, unter der man sich den Rat von Experten einholen kann.<BR /><BR /><b>In Spitälern bald abgeschlossen</b><BR /><BR />Sehr gut angenommen worden sind die bisherigen Impftermine von den Mitarbeitern des Weißen Kreuz. „Wir erkennen eine hohe Impfbereitschaft unter unseren Freiwilligen und angestellten Mitarbeitern“, sagt Präsidentin Barbara Siri. „Wir rechnen damit das sich 75 Prozent aller Mitarbeiter impfen lassen werden.“ Bis gestern waren es rund 700 Weiß-Kreuzler, die sich einer Corona-Impfung unterzogen haben. <BR />Innerhalb der kommenden beiden Wochen sollen die Impfungen in Spitälern und Krankenhäusern abgeschlossen werden. <BR /><BR />„Bis Mitte Februar sollten dann auch die zweite Dosis erhalten haben“, so Zerzer. Danach kommen die Über-80-Jährigen und alle Risikopatienten – in Südtirol gibt es 140.000 bis 150.000 chronisch Kranke – an die Reihe. „Bis dahin hoffen wir genügend Impfstoff und zusätzliches Personal zu bekommen“, so Zerzer.