<i>Von Marian Wilhelm</i><BR /><BR />Seinen dritten Solo-Auftritt nach „Ant-Man“ und “Ant-Man and the Wasp“ absolviert der einfach gestrickte, dauer-quasselnde Ex-Knacki Scott Lang (Paul Rudd) nun wieder an der Seite seiner flugfähigen Partnerin und Titel-Wespe Hope van Dyne (Evangeline Lilly). Die arbeitet im Labor, während er sich auf Buchtour mit seiner Autobiografie leicht lächerlich macht und immer noch mit Spiderman verwechselt wird.<BR /><BR />Ausgerechnet nach dem Familienessen – eine künstlich vergrößerte Familienpizza um Geld zu sparen – werden die Titelhelden mitsamt Scotts Tochter Cassie (Kathryn Newton) und den Schwiegereltern Janet (Michelle Pfeiffer) und Hank (Michael Douglas) in den subatomaren Quantenraum gesaugt. Dort spielt sich die restliche Geschichte ab. Und dort wartet ein quietschbuntes Abenteuer-Universum, wie bei einer Jules Verne’schen Reise zum Mittelpunkt der Erde.<BR /><BR />Das ist einerseits schade, da sich der Actionspaß des Ameisenmanns eigentlich aus dem Spiel mit Größenverhältnissen der Alltagswelt speist. Statt klitzekleinen Autos und riesigen Insekten gibt es nun also fantastische Tierwesen und lebende Häuser, die für Gags und Schauwerte sorgen. Die Familie wird getrennt und findet sich in einem Kampf von Rebellen gegen einen Tyrannen namens Kang der Eroberer wieder, den es zu besiegen gilt. Er ist in den Quantenraum ins Exil geschickt worden und plant seinen Ausbruch. Den gezielt veröffentlichten Hinweisen nach wird er 2025 und 2026 zum neuen Ober-Bösewicht des ausfransenden Marvel-Multiversums.<BR /><BR />Darsteller Jonathan Majors gibt hier, nach einem Kurzauftritt in der Serie „Loki“, seinen überzeugenden Einstand im ebenso routinierten wie austauschbaren 31. Marvel-Actionabenteuer. Mit seiner eisigen Ruhe wünscht man ihm fast Erfolg bei seinem Vorhaben. Ähnlichkeiten mit Imperatoren aus Disneys anderem zugekauften Sternenkrieger-Universum samt Darth-Vader Karikatur, gesichtslosen Klonkriegern und Wüstenrebellen drängen sich auf. Gut, dass es auch bei Ameisen und Wespen um die Macht der Vielen gegen die einsamen Bösewichte geht. Damit lässt sich dann bei allem übertriebenen Quantumania-Hype sogar Schrödinger’s Katzen-Paradoxon irgendwie in ein Drehbuch verarbeiten und zur lukrativen Folge der Endlos-Filmreihe machen.<BR /><BR /><b>Termin:</b> Cineplexx Bozen