Wir haben mit Simon Gietl vor seiner Abreise gesprochen. von Martin Tinkhauser<BR /><BR />„Es ist mir eine große Ehre und macht mir eine Riesenfreude, dass mich Alexander Huber und Dani Arnold eingeladen haben, sie bei ihrer Peru-Expedition zu begleiten“, sagt Gietl. Sowohl mit Alexander, dem Jüngeren der beiden Huber-Brüder aus Deutschland, als auch mit dem Schweizer Dani Arnold war Gietl bereits bei vergangenen Kletter-Projekten unterwegs.<BR /><BR />Am Freitag ging es los. Der Plan der Dreierseilschaft ist es, eine neue Tour auf den Jirishanca zu eröffnen. Gewissermaßen zur Vorbereitung hat Gietl kürzlich zusammen mit dem Antholzer Jakob Steinkasserer ein anderes Projekt abgeschlossen: die Eröffnung einer neuen Linie an der Geierwand beim Dürrensee im Höhlensteintal. „Im zentralen Teil der Hinteren Geierwand, der bisher noch frei von Linien war, konnten wir eine neue Route eröffnen. Die Linie folgt einer klaren Rissspur, die sich durch überraschend guten Fels zieht. Die Kletterei ist durchgehend überhängend und abwechslungsreich, erfordert Technik und Ausdauer“, erklärt Gietl.<BR /><BR />Die Absicherung sei überwiegend mobil möglich. Fünf Zwischenhaken und fünf Standhaken seien gesetzt und belassen worden. „Die letzten 20 Meter sind aufgrund brüchigeren Gesteins mit Vorsicht zu genießen und schwieriger zu sichern“, mahnt Gietl. Die neue Linie ergänzt die bereits vorhandene Route „Don’t worry be happy“ von Arnold Senfter und Martin Moser aus dem Jahr 2006 und ist eine attraktive Alternative für alle, die ein alpines Erlebnis suchen.<h3> Hintergrund</h3>Der 6.094 Meter hohe Jirishanca erhebt sich in den <BR />peruanischen Anden am Nordende der Cordillera Huayhuash. Seine prägnante Form – eine eisbedeckte Pyramide – lässt ihn optisch die höheren benachbarten Gipfel dominieren. Seinem Aussehen wegen wird der Jirishanca auch „das Matterhorn Perus“ genannt. Sein indigener Name bedeutet ins Deutsche übersetzt „eisiger Kolibrischnabel“, was seine Form ebenfalls bildhaft beschreibt.