Der Sextner Bürgermeister Thomas Summerer eröffnete die Feierstunde im Haus Sexten und konnte zahlreiche Gäste von nah und fern begrüßen.
Durch die Veranstaltung führte Daniela Kraus, die Generalsekretärin des Presseclubs Concordia. Sie berichtete zunächst vom Medienprojekt „Claus-Tandem“, das im Vorjahr ins Leben gerufen worden war. Daran hatten sich 15 Schülerinnen aus Kärnten, Ost- und Südtirol beteiligt und seit dem Herbst 2022 in gemischten Gruppen 5 Videofilme gestaltet – unter dem Thema „Diversity“ in Zusammenarbeit mit der ORF-Minderheitenredaktion.
Die Filme waren am Mittwoch im Nikolaus-Cusanus-Gymnasium in Bruneck der Öffentlichkeit vorgestellt worden.
Auszeichnung an Daniela Prugger für hervorragenden Journalismus im Gedenken an Claus Gatterer
Höhepunkt der Veranstaltung aber war die Verleihung der Auszeichnung für hervorragenden Journalismus im Gedenken an Claus Gatterer. Dieser ging heuer erstmals an eine Südtiroler Journalistin: an Daniela Prugger aus Olang. Sie lebt seit 2019 in Kiew und berichtet für deutschsprachige Medien aus dem Alltag im Ukraine-Krieg.Sie tauche dabei in die Seele der kleinen Leute ein, schaue dorthin, wo andere wegschauten, und dringe durch das Vordergründige zum Hintergründigen vor, sagte Günther Pallaver in seiner Laudatio. Nach einer kurzen Videobotschaft mit den Glückwünschen von Landesrat Philipp Achammer überreichte Landeshauptmannstellvertreterin Waltraud Deeg den Preis.
„Krieg ist anders, als man ihn sich vorstellt, wenn man ihn nicht kennt“
Prugger erinnerte in ihrer bewegenden Dankesrede an die 462 Tage, in denen sich die Ukraine bereits im Krieg befinde. „Krieg ist anders, als man ihn sich vorstellt, wenn man ihn nicht kennt.“ Im Nebel des Krieges werde immer nur ein Ausschnitt sichtbar. Es gebe derzeit in Europa 2 Realitäten: die unsere und 750 km weit weg von uns eine ganz andere. Journalisten seien die Zeugen der Geschichte und als solche wolle sie weiterberichten.Ebenso überreicht wurde der Claus-Schülerpreis für journalistisches Arbeiten. Beatrix Christanell von der deutschen Bildungsdirektion Bozen berichtete über den Schülerpreis und Projektleiter Hermann Rogger stellte die eingereichten Audio- und Videobeiträge vor.
Heuer hatten 12 Schülerinnen und Schüler von mehreren Oberschulen im Pustertal sowie aus Schlanders teilgenommen. Sie wurden dabei von Karin Duregger und Jiri Gasperi begleitet und beraten. Die eigentliche Arbeit wurde aber von den Teilnehmenden allein und selbstständig ausgeführt.