Die Weltenbummlerin Martha Heissenberger ist eine vielgereiste, neugierige Frau und strotzt mit ihren 70 Lebensjahren noch immer vor Tatendrang. Vor allem ist sie aber eine Vorreiterin in Südtirols und Italiens Luftfahrtgeschichte. 1983 machte sie als erste Frau auf nationaler Ebene den Pilotenschein für Heißluftballons. Eine Sensation in der damals und bis heute von Männern dominierten Ballonfahrer-Welt. <BR /><BR /><BR /><BR /><b>Gemeinsam in die Lüfte</b><BR /><BR />In Südtirol ist sie daher ein großes Vorbild. So auch für den <BR />Ballonfahrer Christian Mader. Er machte seinen Pilotenschein 2005 und glaubte lange Zeit, Südtirols erster und einziger Ballonfahrer zu sein. „Als mir vor zehn Jahren der Aeroclub Bozen erzählte, dass schon zwanzig Jahre vor mir eine Frau in Südtirol Ballonfahrerin war, staunte ich nicht schlecht“, erinnert sich Mader. <BR /><BR />Ab diesem Moment reifte der Wunsch im Herzen des jungen Piloten, einmal mit Martha Heissenberger gemeinsam in einem Korb zu sitzen. Doch es sollte noch fast zehn Jahre dauern, bis dieser Gestalt anzunehmen begann – und nochmals fast ein Jahr, bis eine gemeinsame Ballonfahrt organisiert und realisiert werden konnte. <BR /><BR /><b>Über den Wolken …</b><BR /><BR />Vor Kurzem nun war es aber soweit. Bei besten Wetterverhältnissen gingen Martha Heissenberger, Christian Mader und Ballonfahrerkollege Robert Lercher, in Begleitung eines Fernsehteams von „Südtirol heute“ des ORF und Sponsoren in die Luft. Um 9 Uhr morgens konnte der große Ballon mit seiner kuriosen Mann- und Frauschaft von Bruneck aus bei Westwind bis auf 3200 Meter hoch steigen. <BR /><BR />„Martha war über 30 Jahre nicht mehr in einem Ballon gewesen und konnte ihre Tränen kaum zurückhalten“, erinnert sich Mader. Die grandiose Aussicht auf die schneebedeckten Pustertaler Gipfel, das Zischen der heißen Luft und der Wind in den Haaren sorgten bei den drei Ballonfahrern für emotionale und unvergessliche Momente. Natürlich wurde unter Ballon-Kennern gefachsimpelt, Erfahrungen wurden ausgetauscht und so manche Anekdote wurde zum Besten gegeben. <BR /><BR />Wenn auch schweren Herzens, hatten die Passagiere nach rund einer Stunde und 15 Minuten in Niederdorf wieder festen Boden unter den Füßen. Als besonderes Erinnerungsgeschenk überreichten Christian Mader und Robert Lercher der rüstigen Ballonfahrerin ein Fachbuch zur Ballonfahrt in Italien, in dem Martha Heissenberger auch gleich viele bekannte Gesichter wiederfand. „Unser Dank gilt der Bäckerei ‚Gusto – Klein aber fein‘ für die gesponserte Ballonfahrt und das wunderbare Catering während der Fahrt“, zeigt sich Christian Mader dankbar. <BR /><BR />Für ihn ist ein lang ersehnter Traum in Erfüllung gegangen – und auch die heute 70 jährige Ballonpionierin wird den Ausflug über den Wolken wohl so schnell nicht vergessen.