<b>Von Edith Runer</b><BR /><BR />Dahoam is dahoam“ – was als Titel einer bayerischen Fernsehserie bekannt ist, beschreibt auch ziemlich genau das Gefühl, das Patrick Braunhofer mit Ridnaun verbindet. Hier ist er aufgewachsen, hier fühlt er sich verwurzelt. Und er freut sich nach Trainingslagern und Wettkämpfen immer wieder auf daheim.<BR /><BR /><BR /><div class="img-embed"><embed id="1200990_image" /></div> <BR /><BR /><embed id="dtext86-71008019_listbox" /><BR /><BR />Aktuell ist er intensiv mit den Vorbereitungen für den Umbau seines Heimathauses beschäftigt. Zwischen Training und „Zettelwirtschaft“ ist an Freizeit deshalb kaum zu denken. Gerade mal 3 Tage in Jesolo waren dieses Jahr drin – was allerdings vorrangig einem anderen Vorhaben geschuldet ist. <BR /><BR /><BR /><div class="img-embed"><embed id="1200993_image" /></div> <BR /><BR />Patrick hat den im Biathlon klassischen Ferienmonat April für die Fortsetzung seiner Ausbildung zum Langlauflehrer genutzt. „Die Prüfungen liegen hinter mir, jetzt fehlen noch 20 Ausbildungstage“, zeigt er sich erleichtert. Fernziel sei der Biathlon-Trainerberuf – womit er in die Fußstapfen seiner Eltern Christian und Isabella treten würde. Doch vorerst liegt der Fokus voll und ganz auf dem Profisport.<h3> Unterwegs mit Freundin und Freunden</h3>Dass der Weg dorthin früh begann, ist fast schon eine Untertreibung: Mit zwei Jahren stellte ihn Mama Isabella bereits auf die Ski, damit er während ihrer Tätigkeit als Trainerin beschäftigt war. Mit sechs folgte das erste Rennen – wenn auch noch inoffiziell, weil die jüngste Altersklasse mit sieben Jahren beginnt. <BR /><BR /><BR /><div class="img-embed"><embed id="1200996_image" /></div> <BR /><BR />20 Jahre später hat sich Patrick längst im Feld der Weltbesten etabliert – mit Höhen, Tiefen und seinem bisher größten Erfolg: Der überraschende Europameistertitel beim Heimrennen in Martell im Februar dieses Jahres hat ihm einen Motivationsschub verpasst und das große Ziel Olympia 2026 spürbar näher rücken lassen.<BR /><BR /><BR /><div class="img-embed"><embed id="1200999_image" /></div> <BR /><BR />Den Ausgleich zum zeitintensiven Training findet Patrick bei Freundin Magdalena, die ihn weniger als Sportler, sondern vor allem als Mensch wahrnimmt. Mit ihr hat er die paar Tage am Meer verbracht – das war „richtig erholsam“. Mit ihr macht er hin und wieder eine Runde auf der Vespa, Baujahr 1983, die er sich gekauft hat. Und Magdalena achtet auch darauf, dass trotz Reisen und Trainingsplan alte Freundschaften nicht zu kurz kommen. Gemeinsam wird dann Padel gespielt – und über alles „geratscht“, nur nicht über den Spitzensport.<h3> Passionierter Jäger, talentierter Koch</h3>Patricks größte Leidenschaft ist aber die Jagd. Von Vater Christian „vererbt“, ist sie für den Profisportler ein Ruhepol fernab vom Wettkampfrummel. Trophäen sind dabei nebensächlich. „Am schönsten ist es, auf dem Hochstand zu sitzen, die Stille zu genießen und Wildtiere zu beobachten.“ <BR /><BR /><BR /><div class="img-embed"><embed id="1201002_image" /></div> <BR /><BR />Ein treuer Begleiter war ihm dabei immer die ungarische Vorstehhündin Laika. Elf Jahre lang wich sie ihm kaum von seiner Seite – beim Jagen, beim Training, im Alltag. Letztes Jahr ist sie verendet – ein Verlust, den der tierliebe Sportler noch immer spürt. Die Passion hat er dadurch aber nicht verloren. „Wenn er von der Jagd heimkommt, ist er ein neuer Mensch“, hält Freundin Magdalena fest.<BR /><BR /><BR /><div class="img-embed"><embed id="1201005_image" /></div> <BR /><BR />Sie hat Patrick zum Treffen mit uns begleitet und verrät außerdem: Ihr Freund kann richtig gut kochen – auch wenn er das selbst bescheiden herunterspielt. Bevorzugt bereitet er – wen wundert's – Wildgerichte zu. Wo er das gelernt hat? „Ich koche praktisch alles nach den Rezepten von ,So kocht Südtirol„, und anscheinend gelingt es“, erklärt er mit einem vielsagenden Blick in Richtung Magdalena.<h3> Karten- und Brettspiele als Ausgleich</h3>In der Familie Braunhofer dreht sich fast alles um Biathlon. Patricks jüngerer Bruder Andreas (17) will's ebenfalls wissen und ist, wie die Eltern, sehr oft außer Haus. Gemeinsame Mahlzeiten sind selten – aber wenn sie stattfinden, dann richtig. Es wird nicht nur gegessen und diskutiert, sondern nach Möglichkeit auch gewattet, was das Zeug hält. Das Kartenspielen hat Patrick übrigens von Opa Hans und Oma Frida gelernt.<BR /><BR /><BR /><div class="img-embed"><embed id="1201008_image" /></div> <BR /><BR />Nach dem Interview mit uns geht's für Patrick auch gleich weiter – ins Trainingslager nach Norwegen. Denn der Alltag eines Biathleten bleibt fordernd. In den Pausen sind es kleine Dinge, die für Regeneration sorgen: eine Action- oder Comedy-Serie am Handy, ein Karten- oder Brettspielabend mit Teamkollegen.<BR /><BR />Patrick Braunhofers Fokus liegt in der kommenden Saison zunächst ganz klar auf dem Weltcup. Im Hinterkopf formieren sich freilich auch die olympischen Ringe. Schließlich finden die Biathlonwettkämpfe (beinahe) daheim statt. „Olympia in Antholz – so eine Chance bekomme ich nie wieder.“ Das weiß der 27-Jährige. Deshalb will er sie nutzen.<BR /><BR /><embed id="dtext86-71008018_listbox" />