Wer ihn fragt, warum er als Koch ausgerechnet den Lehrerberuf ergriffen hat, der merkt sofort, dass da einer einfach seiner Berufung gefolgt ist. <BR /><BR />Spaß am Lehramt …Wissen weitergeben, Freude vermitteln, Jugendliche in ihrer beruflichen Weiterentwicklung fördern und formen – diese Herausforderungen machen für Patrick Jageregger den Reiz am Unterrichten aus. Auf die Frage, ob er denn Kinder hat, antwortet er schmunzelnd: „Ja, ganz viele!“ Und erklärt, dass man als Kochlehrer neben der Rolle des Chefs und des Pädagogen manchmal auch Zuhörer, Berater, Tröster, eben alles ist, was auch ein Vater sein sollte.<BR /><BR />Bereits kurz nach seiner Ausbildung zum Küchenmeister und zum Diätkoch hat Patrick Jageregger in der Landesberufsschule „Emma Hellenstainer“, jener Schule, die er selbst besucht hat, zu unterrichten begonnen. Mittlerweile ist er auch Fachbereichsleiter und jeden Tag bemüht, in den jungen Menschen die Leidenschaft für „einen der geilsten Berufe der Welt“ (O-Ton Patrick Jageregger) zu wecken. Er selber hatte diese Leidenschaft offenbar im Blut. Sogar als er mit 16 die geliebten Fußballschuhe den Kochtöpfen opfern musste, hielt er an seinem Traumberuf fest. <BR /><h3> … und am Ehrenamt</h3>Schon als Geselle trat Patrick Jageregger dem Südtiroler Köche-verband bei. „Mir war schnell bewusst, wie wichtig Verbandsarbeit ist und wie sehr ich als einzelner vom Einsatz der Gemeinschaft profitiere.“ Seit 2020 gehört der heute 35-Jährige dem Verbandspräsidium an, einige Monate später wurde er zum Vizepräsidenten, im Juni dieses Jahres zum Präsidenten und damit zum Nachfolger von Reinhard Steger gewählt. „Weil ich etwas bewegen und vorantreiben möchte“, habe er dieses zeitaufwendige Ehrenamt angenommen. Eines der wichtigsten Themen ist der Fachkräftemangel, den man mit neuen Rahmenbedingungen bekämpfen möchte. „In jedem Fall geht es da um die Vereinbarkeit der Arbeit mit Freizeit und Familie.“<BR /><BR /><BR /><div class="img-embed"><embed id="831035_image" /></div> <BR /><BR />Sitzungen, Treffen mit Politikern und der Austausch mit anderen Verbänden nehmen bei Patrick Jageregger nun viel (Frei-)Zeit in Anspruch. Wie gut, dass sein zweites Ehrenamt meistens nachts, samstags oder sonntags „stattfindet“. Beim Weißen Kreuz Brixen schiebt der gebürtige Deutschnofner nämlich vor allem Nacht- und Wochenenddienste. <BR /><BR /><BR /><div class="img-embed"><embed id="831038_image" /></div> <h3> Freude am Helfen …</h3>Seit eineinhalb Jahren ist er als Freiwilliger beim Verein. Zuvor hatte stets Zeitmangel sein Vorhaben verhindert. Mittlerweile ist sein Terminplan als SKV-Präsident zwar noch viel dichter, aber er hat den Schritt nie bereut, denn „die Freude am Helfen und die Genugtuung, geholfen zu haben“, seien jede durchwachte Nacht wert. Manchmal berühren Patrick Jageregger gerade die unscheinbaren Ereignisse. So hat ihn kürzlich der Anruf einer verzweifelten Frau um 2 Uhr morgens aus dem Schlaf gerissen. Ihr Mann war im Haus gestürzt, und sie traute sich nicht, die Nachbarn mitten in der Nacht zu wecken. „Wir kamen in die Wohnung, halfen dem Mann, der zum Glück unverletzt war, wieder ins Bett, und beide waren unglaublich dankbar.“ <h3> … und am Golfen</h3>Der Sport spielte in Patrick Jagereggers Jugendzeit eine Hauptrolle. Der ehemalige Stürmer in den Fußball-Jugendmannschaften von Deutschnofen lernte zudem Skifahren, stieg dann aber aufs Snowboard um. Mittlerweile ist er meistens wieder auf 2 Brettern unterwegs, in der Regel mit Freunden unterm Latemar, wo er im Sommer auch gerne Rad fährt. „Mit oder ohne E-Motor – je nach Lust und Tour.“ Wandern und Joggen würde er ebenfalls gerne, nur habe bei den bisherigen Anläufen immer der innere Schweinehund gesiegt.<BR /><BR /><BR /><div class="img-embed"><embed id="831041_image" /></div> <BR /><BR />Stattdessen hat Patrick Jageregger eine andere Sportart für sich entdeckt. „Ich spiele Golf“, sagt er und räumt sofort mit den üblichen Klischees auf: „Es ist weder ein Sport nur für Reiche noch für Alte, und auf einem 18-Loch-Platz legt man am Tag doch eine beträchtliche Strecke zurück.“ Da fehle es nicht an Bewegung, ganz zu schweigen von der Belastung von Schultern, Armen und Oberkörper. Nicht zuletzt sei Golf Konzentrationssache. Vor allem aber hat Patrick, wenn er mit seinen Freunden auf dem Golfplatz von Petersberg unterwegs ist, „a Riesen-Hetz“.<BR /><BR /><BR /><div class="img-embed"><embed id="831044_image" /></div> <BR /><BR />Hin und wieder zieht sich Patrick Jageregger auf die Couch zurück und tut das, was er sich verdient hat: faulenzen. Will er komplett abschalten, hilft ihm dabei die eine oder andere Net-flix-Serie. Manchmal lässt er sich aber auch von historischen Berichten fesseln, die er im Internet liest. „Wäre ich nicht Kochlehrer, würde ich vielleicht Geschichte unterrichten“, verrät er. Spannend wäre diese Schulstunde ganz bestimmt.