Dietmar Außerhofer (53) ist gewissermaßen ein Quereinsteiger. Auf keinem Bauernhof aufgewachsen, hat er das Käsemachen nicht in die Wiege gelegt bekommen. Aber wer im Ahrntal aufwächst und die Sommer als Hüterbub auf der Alm verbringt, der kennt natürlich den Käse mit dem markanten Geruch und Geschmack. „Da interessiert einen aber nicht, wie er gemacht wird“, erzählt Dietmar Außerhofer. <BR /><BR />Dafür konnte er sich erst viel später begeistern und nahm sich mit seinem Kollegen Johann Tratter vor, es irgendwann einmal zu probieren. „Dann kam Corona und man hatte auf einmal viel Zeit“, sagt er. Allein mit Zeit war es aber nicht getan. „Ich habe Milch von einem Bauern gekauft, ein bisschen herumgefragt, lange probiert und ganz viel, was ich da gemacht habe, verschmissen.“ Irgendwann aber begann der Käse zu schmecken.<BR /><BR /><BR /><div class="img-embed"><embed id="1074540_image" /></div> <BR />Nicht geplant war, dass diesen Graukäse alsbald jemand zum Verkosten bekam, der wirklich Ahnung davon hat. „Ein Kollege von mir, der Koch ist, hat mich eines Tages gefragt, ob ich einen Käse für eine kleine Verkostung machen könnte“, erzählt der Weißenbacher. Gesagt, getan. „Hätte ich gewusst, dass mit Martin Pircher der Graukäse-Papst schlechthin da dabei ist, hätte ich sicher keinen Graukäse geliefert“, lacht er heute. <h3> „Ich habe mich schon zusammengerissen“</h3>Ein paar Fachsimpeleien und weitere Versuche später fand sich der Graukäse aus der Küche Außerhofer im Vorjahr erstmals bei der Vergleichsverkostung bei den Ahrntaler Graukäsetagen wieder – und landete prompt auf dem Treppchen: 3. Platz. Natürlich stieg dann der Druck, auch heuer mitzumachen. „Ich habe mich schon zusammengerissen“, bekennt er. „Aber ich bin nie davon ausgegangen, dass ich gewinnen kann“, sagt er. Für das Publikum und die Jury war die Sache aber klar: Sein Käse war der Beste. <BR /><BR /><BR /><div class="img-embed"><embed id="1074543_image" /></div> <BR />Natürlich freue ihn die Auszeichnung, sagt der Weißenbacher. Keinesfalls wolle er aber, dass durch ihn als Quereinsteiger die Leistung der Mitbewerber geschmälert werde. „Hut ab und ein großes Kompliment an alle Bauern, die das ganze Jahr über auf ihr Vieh schauen und aus der Milch super Produkte herstellen“, sagt Außerhofer. Eine solche Vergleichsverkostung sei immer Geschmacksache, und mit seinem Graukäse scheint er den Geschmack getroffen zu haben. Und wenn sich nun der ein oder andere auch am Graukäse probieren will, dann könne das nur gut sein. „Als ich vor 15 Jahren mit der Imkerei angefangen habe, war ich großteils unter älteren Kollegen. Heute sind auch ganz viele Junge dabei“, sagt er. <BR /><BR /><BR /><div class="img-embed"><embed id="1074546_image" /></div> <BR /><BR />Für ihn ändere sich durch die Auszeichnung nichts. „Das Graukäse-Machen ist und bleibt ein Hobby.“ Und sein Käse damit nur für den Eigengebrauch und unverkäuflich.