Seit dem Tag hat die HCB-Legende – nach bester Eishockey-Manier – weder Rasierapparat noch Schere in die Hand genommen. Wir haben nachgehakt.<BR /><BR /><b>Herr Zisser, warum diese Silhouette wie ein Hippie?</b><BR />Stefan Zisser: Während der Play-offs ist es üblich, seinen Bart wachsen zu lassen. Das soll nämlich Glück bringen, man könnte diese Tradition als eine Art Aberglaube bezeichnen. Man schneidet seinen Bart erst wieder, sobald man die Saison gewonnen hat. Es sei denn, man scheidet frühzeitig aus. Als der Felssturz damals unsere Heimat zerstörte, dachte ich mir: Das sind die wichtigsten Play-offs meines Lebens. So habe ich beschlossen, mir den Bart wachsen zu lassen, bis etwas Gutes, bezogen auf das Hotel Eberle, passiert. Zugegeben, er ist jetzt sehr lang, aber mittlerweile ist das Wachstum ins Stocken geraten.<BR /><BR /><b>Wie lange haben sie vor, Ihren Bart noch wachsen zu lassen?</b><BR />Zisser: Anfangs sagte ich, bis das Hotel Eberle wieder steht, aber das scheint mir trotzdem in zu ferner Zukunft zu liegen. Mittlerweile ist der Bart nämlich so lang, dass er stört. Wenn etwas Gutes im Zusammenhang mit dem Hotel Eberle passiert, werde ich ihn rasieren.<BR /><b><BR />Etwas Gutes, was wäre das zum Beispiel?</b><BR />Zisser: Zurzeit laufen die Verhandlungen mit der Versicherung, sie befinden sich im Endspurt. Wenn diese gut ausgehen, wäre das für mich ein Grund, den Bart zu schneiden. Das Hotel Eberle war glücklicherweise sehr gut versichert.<BR /><BR /><b>Was sagt Ihre Frau zu dieser Aktion?</b><BR />Zisser: Meine Frau genauso wie meine Kinder haben sich mittlerweile an den Bart gewöhnt, er gefällt ihnen sogar.<BR /><BR /><b>Wie pflegen Sie Ihren Bart?</b><BR /> Zisser: Ich wasche meinen Bart, aber ansonsten betreibe ich keine spezielle Bartpflege.<BR /><BR /><b>Wie weit sind Sie mit den Sanierungsarbeiten des Hotels Eberle?</b><BR />Zisser: Wie man von Anfang an wusste, zieht sich diese Situation in die Länge. Die bis dato durchgeführten Sanierungsarbeiten beschränken sich auf den komplett zerstörten Teil des Hotels. Am vom Felssturz verschonten Teil darf man zurzeit leider nichts unternehmen, dazu müssen Gemeinde und Land zuerst die Hangsicherung am Hörtenberg durchführen. Zurzeit befindet sich unser Heim noch in einer roten Gefahrenzone. Sind die Arbeiten von Gemeinde und Land allerdings abgeschlossen, wird diese Gefahrenzone von Rot auf Blau abgestuft. Anschließend können die nächsten Schritte bezüglich der Aufräumarbeiten und des Wiederaufbaus durchgeführt werden. Mit unserem Teil der vorgesehenen Felssicherungsmaßnahmen sind wir fast fertig.<BR /><b><BR />Wie schnell das Hotel Eberle seine Tore wieder öffnen wird, hängt somit komplett von der Gemeinde und dem Land ab?</b><BR />Zisser: Genau, wir sind in ständigem Kontakt mit der Gemeinde. Die Planung der Schutzwälle läuft zurzeit. Die Arbeiten beginnen voraussichtlich im Herbst. Ich denke, nach ein bis 2 Jahren sollten sie vollendet und die Gefahrenzone von Rot auf Blau abgestuft worden sein. An dieser Stelle muss ich erwähnen, dass die Gemeinde und das Land wirklich sehr zuvorkommend waren.<BR /><b><BR />Wann, glauben Sie, wird die Wiedereröffnung des Hotels Eberle stattfinden?</b><BR />Zisser: Eine genaue zeitliche Angabe zur Wiedereröffnung des Hotels kann ich leider nicht geben, aber es dauert definitiv noch eine Weile. Zusammen mit meiner Mutter und Schwester plane ich schon, wie das Hotel Eberle neu entstehen soll. Samt unserem Berater-Team und unseren Architekten haben wir schon gewisse Ideen ausgetüftelt. Sobald die Abstufung der Gefahrenzone von Rot auf Blau vollzogen wurde, sind wir bereit, das Hotel wieder aufzubauen.