<b>Von Doris Ebner</b><BR /><BR />Während sich die einen darauf freuen, fühlt es sich für die anderen an wie ein Schlag ins Gesicht: Mit dem Beginn des neuen Schuljahres folgt der Alltag zahlreicher Kinder, Jugendlicher und Familien mit einem Mal wieder einem ganz anderen Rhythmus. <BR /><BR />Für Spiel, Spaß und Vergnügen bleibt kaum noch Zeit, stattdessen stehen Unterricht, Hausaufgaben und durchgetaktete Freizeitaktivitäten auf dem Programm. Das Leben erhält seine feste Ordnung zurück. Auf der einen Seite ein durchaus nachvollziehbarer Grund für Enttäuschung, auf der anderen aber auch eine Erleichterung – zumindest für unseren Kopf. <BR /><BR />Unser Gehirn betrachtet Struktur nicht als Einschränkung, sondern viel eher als wertvolle Unterstützung. Zwar gleicht die Vorstellung, einfach so in den Tag hineinzuleben und weder auf die Uhr noch in den Kalender schauen zu müssen, für viele Menschen einem (unerfüllbaren) Traum, doch wäre das Ganze für unsere Gesundheit auf Dauer keineswegs förderlich. Auch das Nichts-Tun sorgt mit der Zeit nämlich für innere Unruhe und Stress. <BR /><BR />Der Mensch ist nicht dafür gemacht, die Zeit einfach so verstreichen zu lassen. Wer auf Dauer keine Aufgabe im Leben hat, fällt entweder in ein dunkles Loch oder wird vor die Aufgabe gestellt, sich eine solche zu suchen. Und gerade das kann äußerst mühevoll sein. Möglichkeiten abwägen, Vor- und Nachteile einander gegenüberstellen und in einem fort neue Entscheidungen treffen, die sich dann auch noch als falsch herausstellen können, kostet Kraft, die an anderer Stelle fehlt.<h3> Von Sicherheit bis Selbstvertrauen</h3>Um tatsächlich frei zu sein und genügend Energie für das zu haben, was uns erfüllt und glücklich macht, brauchen wir vielmehr gewisse Routinen, an die wir uns klammern können. Sie vermitteln uns ein Gefühl von Sicherheit und gleichzeitig von Entlastung. <BR /><BR />Plötzlich blicken wir nicht mehr dem Ungewissen entgegen, sondern kennen den nächsten Schritt und können vorausahnen, was uns erwartet. Wenn dies dann schlussendlich genauso eintrifft, werden zudem unser Selbstvertrauen und unsere Resilienz gestärkt. <BR /><BR />Mehr Struktur schafft also mehr Raum für Kreativität und Leichtigkeit – eine Tatsache, die manchen mit Blick auf den Schulalltag vielleicht sogar etwas paradox erscheinen mag. Doch auch in diesem Zusammenhang lässt sich ihr durchaus etwas abgewinnen. <BR /><BR />Besonders Eltern stehen nicht mehr ständig vor der Herausforderung, erfinderisch sein zu müssen, sondern werden von einem stabilen Rahmen gestützt. Eine klar festgelegte Abfolge von Zeiten zum Lernen und Gelegenheiten zum Durchatmen bestimmt die Planung, was es wiederum auch den Kindern erleichtert, sich zu orientieren und den Überblick nicht zu verlieren.<BR /><BR /> Für manche kann der Umgang mit dieser abrupten Veränderung in der Tagesgestaltung jedoch trotz allem mit kleinen und größeren Schwierigkeiten verbunden sein. Deshalb sehen wir uns in der nächsten Woche an, was im Anfangschaos etwas Erleichterung bringt. <BR /><h3> Zur Person</h3><BR /><div class="img-embed"><embed id="1172901_image" /></div> <BR />Doris Ebner ist diplomierte Neuromentaltrainerin. Im Rahmen ihrer Ausbildung hat sie ihre Faszination für die Gehirnforschung und die Kraft der Gedanken entdeckt und erfahren, welche Möglichkeiten darin verborgen liegen. Ihre besondere Begeisterung gilt dem Bereich der Persönlichkeitsentwicklung, weshalb sie mit Leidenschaft ihr Wissen an andere Menschen weitergibt und sie auf dem Weg in ein selbstbestimmtes Leben unterstützt. Zudem hat Doris Ebner Germanistik und Musik studiert und arbeitet als Redakteurin.