Das Projekt passage2011 wurde von den Künstlern Thomas Huber und Wolfgang Aichner als „aktionistisches, transalpines Drama” für das Begleitprogramm der 54. Biennale in Venedig entwickelt. Die beiden Künstler brachen mit ihrem selbst gebauten Boot am 25. Mai in München auf (STOL hat berichtet). Nach der Überquerung der Zillertaler Alpen und des Schlegeis-Gletschers erreicht das rote Wassergefährt jetzt Südtirol wo die eigentliche Alpenüberquerung endet und die letzte Etappe dieses ambitionierten Projekts beginnt: der „Abstieg” in die Po-Ebene und die Ankunft am Canal Grande am 23. Juni als „Sieg der Kunst über die Natur“.Das Boot passiert SüdtirolAm 21. Juni präsentierten die Künstler passage2011 nach Abschluss der Bergetappe auf einer Pressekonferenz auf Burg Taufers den Medien. Am 22. Juni um 10 Uhr macht das Boot dann am Museion in Bozen Station und wird dort – vor dem Weitermarsch nach Venedig – dem Publikum vorgestellt.Die Aktion folgt dem Aufbau des klassischen Dramas, das entweder in der Katastrophe oder in der Apotheose enden wird. Der Blick richtet sich auf die Helden und ihr faktisches und doch metaphorisches Tun. Im Zentrum steht die Kunst, die sich einerseits im selbstgebauten Boot (im Sinn einer Skulptur) oder in der Aktion selbst manifestiert. Sie ist dabei aber nur Platzhalter für das Streben des Menschen nach eigener Überhöhung, die – früher oder später – nur in der Katastrophe oder in der Erlösung enden kann. Das zentrale Thema dieser Aktion bezieht sich auf Werner Herzogs „Fitzcarraldo’”, aber erinnert auch auf historische Figuren wie Noah, Sisyphos und Hannibal oder auf literarische Texte wie “Das Narrenschiff” von Sebastian Brant, das erfolgreichste deutschsprachige Buch vor der Reformation.