Vor seinem Treffen mit Papst Franziskus (STOL berichtet) ließ sich Wladimir Putin von Italiens Regierungschef Matteo Renzi über das Gelände der EXPO in Mailand führen.Dabei hat der Kremlchef wenige Tage nach dem G7-Gipfel in Elmau eine Zusammenarbeit mit der Gruppe der sieben führenden Wirtschaftsnationen ausgeschlossen.Früher habe Russland mit dem Gremium zusammengearbeitet und eine „alternative Sichtweise“ beigetragen. „Unsere Partner haben entschieden, dass sie diese Alternative nicht mehr brauchen.“Wegen der Ukraine-Krise war Russland im vergangenen Jahr aus dem G8-Format ausgeschlossen worden. Beim G7-Treffen in Bayern am Wochenende hatten die Teilnehmer Russland mit neuen Sanktionen gedroht.Renzi empfiehlt Südtirol-Autonomie als Lösungsansatz für OstukraineRenzi hat seinem russischen Gast beim Treffen in Mailand das Südtirol-Modell als Beispiel für eine mögliche Lösung in der Ostukraine empfohlen, "um mehr Autonomie und Dezentralisierung zu garantieren". "Irgendwann einmal, so wird Renzi hoffen, wird der EU-Boykott enden..."Das fast schon unterwürfige Verhalten von Matteo Renzi beim Empfang Putins in Mailand hat in deutschen Medien Kritik aus gelöst.So schreibt etwa die Zeitung „Badische Neueste Nachrichten“ aus Karlsruhe: "Putin und Renzi begegneten sich, als ob es die Ukraine-Krise und den EU-Boykott nicht gäbe. Dass Obama noch vor wenigen Tagen in Bayern Russland mit scharfen Worten kritisiert hatte, dass russische Flieger und U-Boote in der Nordsee für Unruhe sorgen, dass Ex-Sowjetrepubliken zunehmend Angst vor dem mächtigen Nachbarn haben: nichts davon trieb ein dunkles Wölkchen vor die Sonne. Irgendwann einmal, so wird Renzi hoffen, wird der EU-Boykott enden, und dann wird Putin sich vielleicht daran erinnern, dass er einst in Italien mit viel Freundlichkeit und ohne kritische Worte empfangen wurde."dpa