Die Separatisten haben nach eigenen Angaben Gebäude in wichtigen Städte unter ihrer Kontrolle. „Wir haben die Verwaltungsgebäude in den entscheidenden regionalen Zentren eingenommen“, sagte der Anführer der selbst ernannten Volksmiliz, Miroslaw Rudenko, am Sonntag der Agentur Interfax. Neben Donezk und Slawjansk seien auch in Kramatorsk die wichtigsten Gebäude in den Händen der Separatisten. Allgemein sei die Lage ruhig, die Gefechte seien am Abend vorübergehend eingestellt worden.Dagegen hatte die prowestliche Regierung in Kiew in der Früh mitgeteilt, die Streitkräfte hätten die Ordnung in Kramatorsk nördlich von Donezk wieder hergestellt. Die Agentur Ria Nowosti meldete, in Kramatorsk sei die Zentrale des Inlandsgeheimdienstes SBU in Flammen aufgegangen.Auch in der südukrainischen Hafenstadt Odessa kam es erneut zu Ausschreitungen. Dort stürmte eine mit Knüppeln bewaffnete Menge am Sonntag den örtlichen Sitz der Polizei, um Moskautreue zu befreien. Unter dem Druck der Demonstranten ließ die Polizei nach offiziellen Angaben 67 Personen frei.Mit Kampfhubschraubern und Panzerfahrzeugen gingen Regierungstruppen am Sonntag erneut gegen prorussische Separatisten vor, es gab Tote und Verletzte. Der „Anti-Terror-Einsatz“ werde fortgesetzt, kündigte Innenminister Arsen Awakow in Kiew an.Unterdessen forderte der russische Präsident Wladimir Putin in einem Telefonat mit der deutschen Kanzlerin Angela Merkel laut Kreml einen Dialog der Konfliktparteien in der Ukraine. Putin bekräftigte seine Haltung, wonach die prowestliche Führung in Kiew dringend das Gespräch mit den moskautreuen Protestführern im Südosten des Landes suchen müsse.apa/dpa