Renzi einigte sich nach langwierigen Verhandlungen mit der Oppositionspartei Forza Italia um Italiens Ex-Premier Silvio Berlusconi auf einen Plan zur Verabschiedung der Wahlrechtsreform „Italicum“, die aber nur für die Abgeordnetenkammer gelten soll.Berlusconis Forza Italia und Renzis Demokratische Partei (PD) vereinbarten, dass das neue Wahlgesetz zwölf Monate nach seiner Verabschiedung in Kraft treten soll. In diesem Zeitraum soll auch die Reform des Senats durchgesetzt werden. Dieser soll laut Renzis Plan in eine „Kammer der Autonomien“ umgewandelt werden, dessen Mitglieder Vertreter der Regionen sind.Berlusconi bekräftigte seine Bereitschaft, der Regierungskoalition bei der Verabschiedung des neuen Wahlgesetzes zu helfen. Ansonsten werde die Partei im Parlament auf ihrer Opposition zur Regierung Renzi beharren.Die Forza Italia appellierte an Renzi, sich an das mit Berlusconi ausgehandelte Wahlrechtsmodell zu halten und keine Änderungen zuzulassen. „Wir vertrauen Renzi. Wenn er sich jedoch nicht an die Einigung zum 'Italicum' hält, würden wir wieder alles infrage stellen und auch unsere Linie gegenüber der Wahlrechtsreform sofort ändern“, warnte Berlusconis politischer Berater Giovanni Toti. Er machte Druck auf Renzi, die Wahlrechtsreform noch im März durchzusetzen.„Wir werden die Wahlrechtsreform verabschieden und es wird eine Revolution für Italien sein“, kommentierte Renzi, der zu seiner ersten Auslandsreise nach Tunis aufgebrochen ist. Die Verabschiedung eines neuen Wahlgesetzes sei ein Prozess, der nicht mehr rückgängig zu machen sei.apa