Trotz Widerstands aus dem linken PD-Flügel setzte der Regierungschef am Dienstag in der Abgeordnetenkammer seine Arbeitsmarktreform durch. Für den "Job Act" stimmten 306 Abgeordnete, sechs Parlamentarier votierten dagegen.Die Parlamentarier der Opposition verließen bei der Abstimmung den Saal. Die Reform muss noch einer letzten Abstimmung im Senat unterzogen werden.Linker Flügel spaltet sich bei EndabstimmungDer linke PD-Flügel um Renzis parteiinternen Rivalen Pippo Civati spaltete sich bei dem Endvotum über die Reform. 30 PD-Abgeordnete um Civati beteiligten sich nicht am Votum, andere "Hardliner" des PD gaben Renzis Druck nach und votierten für die Reform.PD-Präsident Matteo Orfini hatte vor der Abstimmung für den Zusammenhalt der Partei plädiert. Renzis Vorgänger Pierluigi Bersani erklärte, dass er aus parteidisziplinären Gründen für die Arbeitsmarktreform stimme, die ihn jedoch nicht ganz überzeuge. Zwar habe Renzi einige wesentliche Aspekte des "Job Acts" korrigiert, viele Elemente seien allerdings noch änderungsbedürftig, sagte Bersani. Er äußerte die Hoffnung, dass der Text noch im Senat geändert werden könne.Dabei hat Renzi auf Drängen seines linken Parteiflügels bereits längst den Rückwärtsgang eingelegt. Vor allem ging es da um den Anspruch auf Wiedereinstellung bei ungerechtfertigten Entlassungen, die künftig auf eng umrissene Ausnahmefälle beschränkt bleibt.Reform soll im Jänner in Kraft tretenDas Arbeitsministerium bereitet inzwischen die Ausführungsbestimmungen vor, damit die Reform im Jänner in Kraft treten kann. Dann will Renzi sich der überfälligen Dezentralisierung der Tarifverträge widmen. Zuvor werden ihn die Gewerkschaften jedoch mit dem Generalstreik konfrontieren, die sie für den 12. Dezember ausgerufen haben.mit