Ministerpräsident Matteo Renzi hat Grund zum Feiern. Seine Kandidaten haben bei den Wahlen in den Regionen Emilia-Romagna und Kalabrien, zu denen am Sonntag fünfeinhalb Millionen Italiener aufgerufen waren, gewonnen.Renzi hält sich am heutigen Montag zu einem Gipfel der Zentraleuropäischen Initiative (CEI) in Wien auf, wo er auch Bundeskanzler Werner Faymann trifft.In der Emilia-Romagna, einer traditionellen Hochburg von Renzis Demokratischer Partei (PD), setzte sich im Rennen um die Präsidentschaft des Regionalparlaments der PD-Kandidat Stefano Bonaccini, durch.Klarer Sieg für BonacciniBonaccini, PD-Regionalsekretär und Mitglied des nationalen Gremiums seiner Gruppierung, behauptete sich mit 49 Prozent der Stimmen. Sein Rivale der rechtspopulistischen Lega Nord, Alan Fabbri, kam auf 29,9 Prozent der Stimmen. Die Kandidatin der populistischen Fünf Sterne-Bewegung, Giulia Gibertoni, musste sich mit 13,3 Prozent der Stimmen begnügen.Renzi hatte Bonaccinis Kandidatur aktiv unterstützt.Das Regionalparlament der Emilia-Romagna war jüngst von schweren Skandalen erschüttert worden. Die Wahl war notwendig geworden, nachdem Regionalpräsident Vasco Errani wegen falschen Angaben bei einer Amtshandlung seinen Rücktritt eingereicht hatte. Errani hatte die Region mit 4,4 Millionen Einwohnern 15 Jahre lang regiert.Lega Nord überraschend starkDie Oppositionspartei Lega Nord feierte einen unerwarteten Erfolg bei den Regionalwahlen in der Emilia Romagna.Mit ihren 23 Prozent der Stimmen eroberte die Lega in der norditalienischen Industrieregion fast drei Mal soviel Stimmen wie die mit ihr verbündete Mitte-rechts-Partei Forza Italia um Ex-Premier Silvio Berlusconi, die sich mit 9,1 Prozent begnügen musste.Die Lega Nord punktete im Wahlkampf mit einer stark ausländerfeindlichen Kampagne. Lega-Chef Matteo Salvini attackierte die Regierung wiederholt wegen des massiven Flüchtlingsstroms aus Nordafrika.„Die Lega Nord wächst stark, wir sind die wahre Alternative zu Renzi. Ich würde mir anstelle des Premiers Sorgen machen“, feierte Salvini, der seit einem Jahr die norditalienische Föderalismus-Partei führt.In Kalabrien dominiert OliverioIn Kalabrien setzte sich der Mitte-Links-Kandidat Mario Oliverio durch, für den sich Renzi ebenfalls aktiv engagiert hatte. Oliverio eroberte 61,6 Prozent der Stimmen. Seine Rivalin aus dem Mitte-Rechts-Lager, Wanda Ferro, erhielt 23,3 Prozent der Stimmen.In der Region bewarben sich fünf Kandidaten um die Nachfolge des im April zurückgetretenen Präsidenten Giuseppe Scopelliti. Der Politiker der Partei von Silvio Berlusconi, Forza Italia, und ehemalige Bürgermeister von Reggio Calabria zog mit dem Rücktritt die Konsequenzen aus seiner Verurteilung zu sechs Jahren Haft wegen Amtsmissbrauchs.Wahlbeteiligung erreicht Rekordtief - nur 37,7 Prozent in der Emilia-RomagnaDie Wahlbeteiligung in den beiden Regionen erreichte ein Rekordtief. In der Emilia-Romagna wählten lediglich 37,7 Prozent der Wahlberechtigten. Bei den letzten Regionalwahlen vor fünf Jahren hatten 68 Prozent der Wahlberechtigten von ihrem Stimmrecht Gebrauch gemacht. In Kalabrien lag die Wahlbeteiligung bei 43,8 Prozent. Bei den vorigen Regionalwahlen 2010 waren es 59 Prozent.Renzi feierte per Twitter das Wahlergebnis. „Wir haben mit 2:0 einen klaren Sieg errungen“, betonte der Premier, der jedoch die niedrige Wahlbeteiligung bedauerte.apa