Der harte Kurs der Regierung in Wien in Zusammenhang mit dem Grenzmanagement führt Italiens Innenstaatssekretär Domenico Manzione auf politische Erwägungen der Parteien in Hinblick auf die Präsidentenwahlen am Sonntag zurück.„Offenbar geht es darum, ein innenpolitisches Zeichen in Österreich zu setzen. Das gilt auch für den einseitigen Beschluss, eine Obergrenze einzuführen. Ich frage mich, was passiert, wenn Nummer 35.001 kommt“, so Manzione im Interview mit der „Süddeutschen Zeitung“ am Mittwoch.„Noch ist der Brenner nicht geschlossen. Erst mal sollen Kontrollen kommen und gemeinsame Polizeistreifen. Das alles ist okay, um unerlaubte Grenzübertritte zu verhindern. Dazu hat Österreich bislang 200 Meter Zaun gebaut, von der Autobahn bis zur Eisenbahnstation. Da fragt man sich, was das bringen soll. Die Grenze ist 440 Kilometer lang“, so Manzione.Das Flüchtlingsproblem betreffe alle in Europa. Nicht nur Italien. „Sollte das Abkommen mit der Türkei erfolgreich sein, wird sich die Lage erst mal bessern. Auch für Italien. Allerdings wächst damit leider die Gefahr, dass die Adria und Italien wieder ins Zentrum rücken. Das macht uns große Sorgen“, sagte Manzione.apa