Der ukrainische Botschafter bei der UNO, Juri Sergejew, erklärte laut US-Nachrichtensender CNN am Samstag, dass sich bereits 15.000 russische Soldaten auf der Halbinsel Krim befinden würden.Russlands Parlament hatte am Samstag den Weg für einen Militäreinsatz in der Ukraine freigemacht. Präsident Wladimir Putin habe nun alle Vollmachten, um einzuschreiten, teilte sein Sprecher Dmitri Peskow mit. Der Kremlchef wolle seinen Befehl von der weiteren Lage auf der Krim abhängig machen. Putin hatte die mögliche Militärintervention damit begründet, dass russische Bürger und die auf der Krim stationierten russischen Streitkräfte geschützt werden müssten.In Kiew ordnete Interimspräsident Alexander Turtschinow am Abend volle Kampfbereitschaft an. Russland habe für einen „Akt der Aggression“ keine Grundlage. „Alle Erklärungen über Gefahren für russische Staatsbürger oder russischsprachige Ukrainer sind erdacht“, sagte er. Ministerpräsident Arseni Jazenjuk sagte: „Die Regierung der Ukraine wird alle Maßnahmen zur Wahrung von Ruhe, Ordnung und Stabilität ergreifen.“ Einen russischen Militäreinsatz werde die Ukraine nicht hinnehmen. „Eine Intervention wird der Beginn eines Krieges und das Ende aller Beziehungen sein.“Der Westen warnt RsslandInternationale Organisationen, Europäische Staaten und die USA warnten Moskau eindringlich vor einer weiteren Eskalation. Der britische Außenminister William Hague rief seinen russischen Kollegen Sergej Lawrow in einem Telefonat dazu auf, die Souveränität und Unabhängigkeit der Ukraine zu respektieren. US-Präsident Barack Obama hatte schon am Freitagabend gewarnt, eine militärischen Intervention auf die Krim würde ihren „Preis“ haben.Die EU-Außenbeauftragte Catherine Ashton lud die Außenminister der EU für Montag zu einem Sondertreffen nach Brüssel ein. „Ich fordere alle Seiten auf, die Spannungen unverzüglich durch Dialog und unter Respektierung des ukrainischen und des internationalen Rechts zu verringern“, erklärte sie. Nach dem Treffen mit den EU-Kollegen wolle sie den russischen Außenminister Lawrow treffen, am Mittwoch werde sie nach Kiew reisen.UN-Generalsekretär Ban Ki-moon wies in einer Stellungnahme jede Einmischung von außen in die ukrainische Krise zurück. Der UN-Sicherheitsrat befasste sich in einer weiteren Sondersitzung mit der Lage. Am Rande des Treffens bat der ukrainische UN-Botschafter Juri Sergejew um Schutz für sein Land: „Wir fordern die USA, Großbritannien, Frankreich und China auf, die Souveränität unseres Landes zu garantieren und bei (Russlands) Präsident Wladimir Putin darauf zu drängen.“ Sergejew nannte den Einsatz russischer Soldaten eine Aggression. „Sie sind schon vor Tagen auf der Krim einmarschiert und ihre Zahl ist groß.“apa/dpa