Nach ihrer gewaltsamen Machtergreifung in Kiew weigere sich die vom Westen unterstützte Führung, den noch immer besetzten Unabhängigkeitsplatz – den Maidan – zu räumen, kritisierte Außenminister Sergej Lawrow am Montag in Moskau.„Das ist absolut unannehmbar“, betonte der Chefdiplomat der Agentur Interfax zufolge. Der Minister warf der ukrainischen Regierung vor, die versprochene Verfassungsreform zu verschleppen. Zudem würden immer mehr pro-russische Politiker in der Region festgenommen, obwohl in Genf eigentlich eine Straffreiheit für politische Gefangene und Teilnehmer an Protesten sowie für Besetzer von öffentlichen Gebäuden in der Ostukraine vereinbart worden sei.„Es gibt immer mehr Aufrufe an Russland, die Menschen von dieser Willkür zu befreien. Das bringt uns in eine schwierige Lage“, sagte Lawrow. Der Kreml hatte zuletzt erklärt, es gebe keine Pläne für einen russischen Einmarsch in der Ukraine – wie ihn auch NATO, EU und USA befürchten. Allerdings hatte sich Präsident Wladimir Putin bereits die Vollmacht für einen Militäreinsatz geben lassen.Kurz vor dem Besuch von US-Vizepräsident Joe Biden in Kiew forderte Lawrow die USA dazu auf, Verantwortung für die ukrainische Regierung zu übernehmen. Das sei besser, als Russland ständig neue Ultimaten zu stellen. Biden soll am Dienstag mit Übergangspräsident Alexander Turtschinow und Ministerpräsident Arseni Jazenjuk zusammenkommen. apa/dpa/reuters