Nach den Turbulenzen um die Vorjahresrede – Landeshauptfrau Gabi Burgstaller (SPÖ) zog die bereits ausgesprochene Einladung an den Globalisierungskritiker Jean Ziegler wieder zurück – luden für 2012 die Festspiele erstmals selbst ihren Eröffnungsredner ein.Burgstaller und Festspielpräsidentin Helga Rabl-Stadler hatten sich darauf geeinigt, dass ab 2012 das Festival den Redner selbst auswählen und einladen kann.Mit der Auswahl „können die Festspiele einen thematischen und inhaltlichen Bogen zwischen der Eröffnung und dem jeweils aktuellen Festspielprogramm spannen, so wie es bereits mit Daniel Kehlmann und Daniel Barenboim in der jüngsten Zeit der Fall war“, sagte die Landeshauptfrau.Und die Präsidentin zeigte sich „glücklich“ über Burgstallers Verzicht. „Damit liegt nicht nur die musikalische Gestaltung des Eröffnungsfestakts, sondern auch die Grundsatzrede zu Beginn in unserer Hand“, so Rabl-Stadler.Intendant Alexander Pereira schlug Peter von Matt vor, der inzwischen schon zugesagt hat. Matt sei „Germanist von europäischem Format, ein hervorragender Redner.Er steht seit Jahren in einem fruchtbaren Dialog mit Nikolaus Harnoncourt und hat mit seinen Thesen über Mozarts 'Zauberflöte' Jens-Daniel Herzog, den Regisseur der Eröffnungspremiere, beeinflusst“, so Pereira.Der heute 74-jährige Matt lehrte von 1976 bis 2002 als Professor für Neuere Deutsche Literatur an der Universität Zürich und ist Mitglied der Akademie der Wissenschaften Berlin, der Deutschen Akademie für Sprache und Dichtung Darmstadt und der Sächsischen Akademie der Künste. Zahlreiche Auszeichnungen würdigen sein Schaffen.Vor einem Monat erhielt er für „besondere Verdienste auf dem Gebiet der Literaturwissenschaften“ den mit 5.000 Euro dotierten Brüder-Grimm-Preis der Philipps-Universität Marburg.Zu seinen jüngsten Veröffentlichungen gehören „Das Wilde und die Ordnung. Zur deutschen Literatur“ und „Die Intrige. Theorie und Praxis der Hinterlist“.apa