Noch vor der Anschaffung sollte man wissen: Schlangen können je nach Art bis zu 30 Jahre alt werden. Wer nicht so viele Jahre für ein Tier sorgen kann, sollte lieber Abstand vom Gedanken nehmen, eine Schlange zu halten. Zudem sollte man sich über die geltenden Regelungen informieren.<BR /><BR />In Südtirol ist das Halten von Reptilien im Art. 21 des Dekrets des Landeshauptmanns vom 8. Juli 2013, Nr. 19, geregelt. Dieses besagt, dass Reptilien artgerecht gehalten und vielseitig gefüttert werden müssen. Aufbau und Größe eines Terrariums müssen der Größe, dem Bewegungsbedürfnis und dem eventuellen Territorialverhalten der darin gehaltenen Tiere angepasst sein. Die Tiere müssen die Möglichkeit haben, sich innerhalb des Terrariums an einen Ort zurückzuziehen, an dem sie unbeobachtet sind. <BR /><BR />Die Ausstattung des Terrariums muss den Lebensgewohnheiten der darin gehaltenen Arten entsprechen. Außerdem müssen die Bedingungen im Mietvertrag beachtet werden, damit es nicht später zu unangenehmen Überraschungen kommt.<h3> Beliebte Schlangenarten</h3>Zu den beliebtesten Schlangen, die als Haustiere gehalten werden, gehören Riesenschlangen wie die Boa constrictor oder Pythons, aber auch Nattern und Giftschlangen. Nattern wie die Korn- oder Königsnatter sind für Einsteiger gut geeignet, da sie klein, pflegeleicht und ungiftig sind. Alle Arten haben unterschiedliche und spezifische Anforderungen an ihren Lebensraum, über die man sich vorab ausführlich informieren sollte. <BR /><BR />Leider geht es den Verkäufern von exotischen Tieren meist nur um den Profit. Auf Reptilienbörsen werden Schlangen in winzigen Plastikboxen billig zum Verkauf angeboten. Es wird nicht darauf geachtet, wohin die Tiere verkauft werden und so landen sie oft bei uninformierten Menschen, die schnell überfordert oder gelangweilt von den Tieren sind. Häufig passiert es dann, dass sie sogar ausgesetzt werden – was wiederum fatale Folgen für unser Ökosystem haben kann.<BR /><BR /><div class="img-embed"><embed id="846524_image" /></div> <BR /><BR />Mehrfach werden Schlangen als Wildfänge ihrem natürlichen Lebensraum entrissen. Sie zeigen in Gefangenschaft oft auffälliges oder gar stereotypes Verhalten, sind gestresst und haben Angst. Halter sehen dieses Leiden oft nicht, denn Schlangen leiden still und sterben nicht selten an Haltungsfehlern – beispielsweise, wenn Temperatur oder Feuchtigkeit nicht optimal eingestellt sind, die Terrarien nicht sachgemäß gereinigt werden usw. Leben sie jedoch lang, fristen sie ein trauriges Dasein in zu kleinen Terrarien. Es ist einfach nicht möglich, ihrem natürlichen Lebensraum mit einem Terrarium gerecht zu werden.<h3>Risiko für den Menschen</h3>Für den Halter stellen Schlangen ein gewisses Risiko dar. Nicht nur Gift- und Würgeschlangen, sondern auch andere Reptilien. Bis zu 90 Prozent der in Gefangenschaft lebenden Reptilien tragen nämlich Salmonellose-Erreger in sich. Während diese für die Tiere meist nicht schädlich sind, kann eine Übertragung auf den Menschen Hirnhautentzündungen auslösen und zu Blutvergiftungen führen. <BR /><BR />Wer trotzdem nicht auf die Haltung von Schlangen oder anderen Reptilien verzichten möchte, sollte den Handel und Reptilienbörsen nicht unterstützen, sondern Tierheime oder Auffangstationen kontaktieren!<BR />