Schulz, Präsident des Europaparlaments, wurde am Sonntag bei einem Parteitag in Berlin mit 97,3 Prozent auf Platz eins der Kandidatenliste gewählt. Für den 58-Jährigen stimmten 183 Delegierte, nur 5 gegen ihn. Schulz möchte neuer EU-Kommissionspräsident werden und so bei der Bewältigung von Schuldenkrise und Jugendarbeitslosigkeit mehr sozialdemokratische Akzente in Europa setzen.SPD-Chef Sigmar Gabriel warnte aber die Genossen zum Auftakt der Europadelegiertenkonferenz, die Abstimmung am 25. Mai auf die leichte Schulter zu nehmen: „Manchmal war die Kommunalwahl wichtiger als die Europawahl. Das darf uns 2014 nicht passieren.“Schulz dankte der Basis für die starke Rückendeckung: „Das ist ein Vertrauensbeweis, der mich berührt und für den ich dankbar bin.“ Am 1. März soll der gelernte Buchhändler bei einem Kongress in Rom zum ersten gemeinsamen Spitzenkandidaten aller sozialdemokratischen Parteien Europas gewählt werden. Gelingt den Sozialdemokraten bei der Europawahl ein Erfolg, könnte Schulz der nächste EU-Kommissionspräsident werden. Gabriel betonte, die SPD müsse im Europa-Wahlkampf den Populisten von Links und Rechts Einhalt gebieten. Auch der Kampf gegen Steuerbetrug soll zentrales Wahlkampfthema werden.dpa