Ministerpräsident Stefan Löfven rief zu einer lagerübergreifenden Zusammenarbeit im Parlament auf. „Es ist klar, dass keiner eine Mehrheit erzielt hat, also ist es natürlich, eine blockübergreifende Zusammenarbeit zu haben”, sagte Löfven vor Anhängern. Die Wahl habe „die Beerdigung der Blockpolitik” besiegelt.Nach Auszählung von 99,8 Prozent der Wahlbezirke kamen Löfvens Sozialdemokraten auf 28,4 Prozent der Stimmen. Die (konservativen) Moderaten landeten mit 19,8 Prozent auf Platz 2. Drittstärkste Kraft wurden die rechtspopulistischen Schwedendemokraten (SD) mit 17,6 Prozent.Umfragen: Rechte ganz vornAls Wahlsieger sehen sich insbesondere die Schwedendemokraten, die ihren Stimmenanteil auf 17,6 Prozent steigerten. Bei der Wahl vor 4 Jahren waren es noch 12,9 Prozent gewesen. Allerdings verfehlte Parteichef Jimmie Akesson das selbstgesteckte Ziel von mindestens 20 Prozent. Auch mehrere Umfrageinstitute sahen die Rechtsdemokraten vor dem Urnengang ganz vorn „Wir werden großen Einfluss gewinnen auf das, was in Schweden in den kommenden Wochen, Monaten und Jahren passieren wird”, sagte Akesson. Allerdings haben alle Parteien in den beiden großen Blöcken eine Koalition mit den Schwedendemokraten, die für ihre rechtsextremistischen Wurzeln und ihre strenge Einwanderungspolitik bekannt ist, ausgeschlossen. Auch streben die Schwedendemokraten einen Austritt des Landes aus der EU an.Der rot-grüne Block aus Sozialdemokraten, Grünen und der sozialistischen Linkspartei vereinigt den bisher vorliegenden Wahlergebnissen zufolge 40,6 Prozent der Stimmen auf sich. Das zweite große Lager, eine liberal-konservative Vier-Parteien-Allianz, dürfte 40,3 Prozent erreichen. Dessen Kandidat für das Amt des Ministerpräsidenten, Ulf Kristersson, rief den amtierenden Regierungschef Löfven zum Rücktritt auf. Zugleich wies Kristersson aber ein Angebot der Schwedendemokraten zurück, eine Regierung unter seiner Führung zu unterstützen.2015 rund 160.000 Asylsuchende aufgenommenDie SD findet vor allem wegen der Einwanderungswelle der vergangenen Jahre, Kriminalität und Unruhen in Großstädten Zulauf. Schweden mit rund zehn Millionen Einwohnern hat 2015 rund 160.000 Asylsuchende aufgenommen. Pro Kopf der Bevölkerung sind das mehr als in jedem anderen europäischen Land. Viele Wähler machen sich außerdem Sorgen um die soziale Stabilität.Das endgültige Wahlergebnis dürfte erst am Mittwoch vorliegen, da die Stimmen der Schweden im Ausland noch ausgewertet werden müssen.apa/dpa/ag.