Die Sensibilisierungskampagne der Autonomen Provinz Bozen, Funktionsbereich Tourismus, dem Verband der Seilbahnunternehmer Südtirols und der Landesberufskammer der Skilehrer Südtirols in Zusammenarbeit mit den Skischulen, den Skigebieten, dem Verein „Sicher Rodeln“, dem Verband der Berg- und Skiführer Südtirols, des Bergrettungsdienstes im AVS und der Berufsgemeinschaft der Sportgerätetechniker im LVH ist auch in diesem Winter wieder in verschiedenen Skigebieten Südtirols unterwegs.Es erwartet alle Winterbegeisterten wieder jede Menge Spaß und Informationen zum Thema Sicherheit.Hausverstand schützt vor gerichtlichen Folgen „Die Leichtsinnigkeit ist beim Wintersport fehl am Platz“, bringt Rechtsanwalt Gerhard Gostner auf den Punkt, was durch die Kampagne „Ich habe Spaß, GANZ SICHER“ vermieden werden soll: die schlimmen Folgen des Schneevergnügens.Die Kampagne für mehr Sicherheit auf und abseits der Piste, die von der Sonntagszeitung Zett unterstützt wird, macht am Sonntag auf der Seiser Alm Halt. Dabei geht es auch um die rechtlichen Aspekte.Welche Gesetze und Regeln sind beim Wintersport zu beachten?Rechtsanwalt Gerhard Gostner: Das Gesetz sagt ganz klar, ich muss mich so verhalten, dass ich andere nicht gefährde und ich darf niemanden verletzen. Dann gibt es noch die Verhaltensregeln, die das ganze Spektrum dieses Sports abdecken. Doch im Grunde sagt einem das der klare Hausverstand.Warum kommt es dennoch zu Unfällen?Viele Skifahrer fahren über ihre Verhältnisse – vor allem zu schnell. Durch die neuen Technologien wie die Carving-Technik beschleunige ich in der Kurve und brauche sehr viel Platz. Das verträgt sich nicht mit den vielen Skifahrern auf der Piste. Für ein sicheres Vergnügen braucht es Disziplin.Und warum landen immer mehr Wintersportler vor Gericht?Einerseits, weil es durch mehr Menschen auf den Pisten zu mehr Unfällen kommt und andererseits, weil die Folgen heute schwerwiegender sind.Worum geht es, wenn ein Fall vor Gericht kommt?Wenn ein Drittverschulden vorliegt, dann kann Strafanzeige erstattet werden, indem es um die Ermittlung der Schuld geht. Oder es gibt eine Zivilklage, bei der es um Schadensersatz geht.Welche Folgen kann eine Klage haben?Für den Unfallverursacher kann es auch existenzbedrohende Folgen haben.Wie kann man sich absichern?Ein Versicherungsschutz ist angeraten, der die Haftung gegenüber Dritten abdeckt – wie es etwa beim Auto obligatorisch ist. Dasselbe gilt für die persönliche Unfallpolizze, die für einen selbst gilt. Man stelle sich vor, dass man etwa jahrelang nicht mehr arbeiten kann.Wie steht's um Recht und Gesetz abseits der Pisten?Laut Strafgesetzbuch ist schon allein das Auslösen einer Lawine eine Straftat. Wenn sie zur Gefahr für andere wird, kann das auch fünf bis zwölf Jahre Haft bedeuten.Wie sieht die Sache beim Rodeln aus?Die Gefahr beim Rodeln wird unterschätzt. Jeder glaubt, es zu können. Doch steuern und den Schlitten kontrollieren will gelernt sein. Vor allem braucht es eine gute Ausrüstung – angefangen bei ausgezeichnetem Schuhwerk.Und der Alkohol?Alkohol birgt eine große Gefahrenquelle. In der Kälte wird er nicht so wahrgenommen. Er sorgt für Euphorie und Leichtsinnigkeit. Die Reaktionsfähigkeit verschlechtert sich enorm.Ihr Schlusswort?Ich bin gegen extreme Reglementierung. Aber jeder muss sich bewusst sein, dass der Wintersport Gefahren birgt. Wenn man sich richtig verhält, macht er großen Spaß – und darum geht es ja.(Zett/ker)Mehr Informationen zum Skigebiet Seiser Alm gibt es hier. Hier die weiteren Termine:02.02.14 Innichen-Haunold09.02.14 Klausberg23.02.14 Schnals