Die lang erwartete Verbindung zwischen dem Etschtal und der Möltener Hochfläche war damit hergestellt. Gesegnet hat die Anlage damals der greise, von der Bevölkerung verehrte Seelsorger des Tschögglberger Hauptorts, Dekan Sebastian Kröß. Er lobte „das vollendete Werk mit herzlichen Worten“.Damals schrieben die „Dolomiten“, dass mit Beginn der schönen Jahreszeit die Seilbahn nach Mölten betriebsbereit sei. Die Schwebebahn nahm am 1. März 1955 den regelmäßigen Fahrbetrieb auf.Der Meraner Ingenieur Karl Hölzl hatte die neue Bahn geplant, und im Sommer 1954 hatte die Gemeinde die Verwirklichung dieses Vorhabens in Angriff genommen, nachdem sie zuvor das dafür nötige Geld bei der Region und im Verbund mit Möltener Interessenten bereitgestellt hatte. In gewisser Hinsicht galt diese Schwebebahn als ein technisches Wunderwerk, denn sie überwand den Höhenunterschied von 750 Metern in einer Fahrtzeit von nur vier Minuten und bewältigte die gesamte Strecke ohne Ständer. Die Anlage ist mit allen erdenklichen Sicherheitsvorrichtungen ausgestattet, wie es damals hießt. Die eleganten Aluminiumkabinen fassen – je nach Gewicht – zwölf bis 15 Fahrgäste, und wiewohl sie sehr leicht sind, schaukeln sie nicht, da die ganze Trasse nicht dem Wind ausgesetzt ist“, hieß es über die neue Bahn. Deren Inbetriebnahme wurde als eine „große Wohltat für die einheimische Bevölkerung“ bezeichnet, „die nun endlich die regelmäßige Verbindung mit dem Tal gewonnen hat und dank dieses zuverlässigen modernen Verkehrsmittels der langen mühseligen Wege enthoben ist“ Die Bahn fuhr damals zur vollen Stunde, „dreizehn Mal an Werktagen und fünfzehn Mal an Sonn- und Feiertagen“, ist in den „Dolomiten“ vom 25. Februar 1955 nachzulesen.Die Seilbahn fährt von Vilpian im Etschtal auf 260 Metern hinauf nach Schlaneid bei Mölten auf 1026 Höhenmetern auf den Tschögglberg. „Eingebettet zwischen Bozen und Meran ist Mölten ein idealer Ausgangspunkt, um die Sarntaler Alpen zu erkunden und herrliche Spaziergänge und sonnenreiche Wanderungen unterschiedlicher Länge und Schwierigkeitsgrade zu unternehmen“, ist in den Werbeschriften zu lesen.Die kleine Seilbahn ist auch heute beliebt; die Tal- und Bergstation weisen keine größeren architektonischen Hindernisse auf. Ausgehend vom öffentlichen Parkplatz bei der Talstation können Fahrgäste mit Einschränkung über einen Nebeneingang und einer Rampe bequem zur Seilbahn gelangen. Auch die Bergstation ist für Fahrgäste bequem über eine vier Meter lange Rampe erreichbar