Freestyle-Skifahren, dieser spektakuläre Mix aus Sprüngen, Drehungen und Tricks auf Skiern, versprüht ein Gefühl von Freiheit und Leichtigkeit. Damit trifft dieser noch junge Trendsport den Zeitgeist, damit hat er einst auch das Herz der Grödnerin Silvia Bertagna im Sturm erobert. <BR /><BR />Denn genauso wie Freestyle tickt sie im Grunde selbst, liebt sie doch das Unkonventionelle, das Spontane, die Verheißungen des Möglichen. „Wenn es nach meinem Gefühl ginge, so würde ich noch gut und gerne 10 Saisonen dranhängen, aber der Leistungssport gibt jedem Athleten irgendwann Grenzen vor“, sagt die Grödnerin nicht ohne Wehmut. <BR /><BR />Nach 9 Saisonen, 45-Weltcupeinsätzen, 9 Podestplätzen, 2 Olympia-Teilnahmen und einer Kristallkugel hat die 35-Jährige dem Profisport im heurigen April Adieu gesagt. Der Körper mache einfach nicht mehr mit, „ein paar Kreuzbänder“ habe sie für ihre Laufbahn opfern müssen, aber zum Glück sei sie frei von Beschwerden.<BR /><BR /><BR /><div class="img-embed"><embed id="828818_image" /></div> <h3> Endlich einmal Urlaub</h3>Somit genoss Silvia, die erst am 14. Oktober im Meraner Kursaal im Zuge der Südtiroler Sportgala mit 8 weiteren sportlichen Aushängeschildern des Landes für ihre herausragende Karriere geehrt wurde, heuer den Sommer in vollen Zügen. <BR /><BR /><BR /><div class="img-embed"><embed id="828821_image" /></div> <BR /><BR />Nach dem Saisonabschluss gönnte sie sich einen ausgiebigen Urlaub an der Karibikküste Mexikos, im Spätsommer folgte ein Trip nach Sardinien. Dort zählten Strandspaziergänge, Klippensprünge und Wellenreiten zum Standardprogramm. Endlich mal sich nur die Sonne auf den Bauch scheinen lassen, endlich mal ausreichend Zeit, sich dem neuen Lebensabschnitt zu widmen.<BR /><BR /><BR /><div class="img-embed"><embed id="828824_image" /></div> <BR /><BR />„Ich werde nun vermehrt dem Nachwuchs im Landeskader meine Liebe zum Sport vermitteln und zudem verstärkt im Sportbekleidungsgeschäft meiner Mutter in St. Ulrich arbeiten“, umreißt sie ihre Zukunftspläne. Doch sie will nicht alles verplanen, es soll auch noch genug Platz bleiben für spontane Ideen und Möglichkeiten. Ganz Freestyle, eben. <BR /><BR /><BR /><div class="img-embed"><embed id="828827_image" /></div> <h3> Malen und puzzeln</h3>So möchte sie auch noch die Zeit für ihre bevorzugten Hobbys haben: Radfahren und Bergwandern. „Je nach Lust und Wetter steige ich sehr gerne auf das Mountainbike, für Trainingseinheiten habe ich mich auch oft aufs Rennrad geschwungen“, meint die überaus sportliche Grödnerin. Gröden sei eine traumhafte Gegend für Mountainbike-Touren. Zu ihren Lieblingszielen zählt das Seiser Alm-Hochplateau.<BR /><BR /><BR /><div class="img-embed"><embed id="828830_image" /></div> <BR /><BR />Bei Schlechtwetter, speziell an dunklen und regnerischen Spätherbsttagen, hat sie die Faszination des Puzzlespiels für sich entdeckt. Wie sich nach und nach die vielen Teile zu einem schönen Bild zusammenfügen lassen, empfindet sie als eine tolle Aktivität, die im starken Kontrast zu ihrem Actionsport steht. Darüber hinaus malt sie gerne. Nichts Besonderes, meint sie, und ganz einfach auf Papier und mit Holzfarben „wie die Kinder in der Schule“. <BR /><BR /><BR /><div class="img-embed"><embed id="828833_image" /></div> <BR /><BR />Ihre bescheidene und zugleich erfrischende Wesensart haben der naturverbundenen Vorzeigesportlerin viele Sympathien beschert. Dazu passt auch ihr zuweilen origineller Blick auf die Freestyle-Szene. „Meine Konkurrentinnen waren vielfach 10 Jahre jünger als ich, das war aber eh eine coole Sache“, meint sie lachend. Vielfach beenden die Athletinnen ihre Karriere heutzutage in einem Alter, als sie damit begann: 25-jährig.<BR /><BR /><BR /><div class="img-embed"><embed id="828836_image" /></div> <h3> Pionierin der Sportart</h3>Unstrittig gehört sie zu den Pionierinnen dieser Nischensportart, die jedoch beständig an Zuspruch gewinnt. Als Silvia ihre ersten Sprünge wagte, gab es noch gar keinen Damen-Weltcup. Als die Disziplin Slopestyle (Bewältigung eines Hindernisparcours) erstmals 2014 in Sotchi olympisch wurde, und 8 Jahre später in Peking die Disziplin Big Air (Sprünge über eine große Absprungrampe) nachzog, war die Grödnerin für das italienische Team am Start.<BR /><BR />So verwundert es nicht, wenn sie weiterhin Lust aufs Skifahren hat, Foto- und Videoaufnahmen für Sponsoren wahrnimmt und das Freestyle-Feuer an aufstrebende Athleten weitergeben wird.