Simon Rabanser (22) aus Urtijei/St. Ulrich in Gröden ist Musiker mit Leib und Seele, und begeistert zurzeit mit seiner Steirischen und den „Harmonicovers“ zahlreiche Zuhörer im Internet. Sein Erfolg kam zwar unverhofft, doch nicht von ungefähr, denn Rabanser ist sich bewusst, dass die Musikbranche mit harter Arbeit und innovativen Ideen verbunden ist. <?O_Kursiv><?_O_Kursiv><BR /><BR /><BR /><i>Interview: Lena Mulser</i><BR /><BR /><b><BR /><BR />Was ist dein besonderes Kennzeichnen, welches dich von anderen Ziehorgelspielern unterschiedet?</b><BR />Simon Rabanser: Ich rücke die Ziehorgel in eine neues Licht, zeige sie von einer Seite, die die Leute noch nicht kennen. Ich suche mir ein beliebiges Lied aus, welches ich dann simultan mit der Harmonika begleite und nachspiele. Ich spiele dabei nicht nach Noten, sondern viel mehr nach Gehör und nehme meine Steirische dabei auf.<BR /><BR /><b>Und was machst du dann?</b><BR />Rabanser: In einem zweiten Moment spiele ich mit dem Elektropiano verschiedene andere Instrumente dazu, welche ich als Hintergrundmelodie zu meiner Steirischen kombiniere. Auf dem Elektropiano kann ich beinahe jedes Instrument spielen bzw. nachahmen, egal ob Schlagzeug, Orgel oder Trompete. Danach schneide ich auf meinem Computer die verschiedenen Aufnahmen zusammen und spiele sie übereinander. Mit dem Zusammenspiel aus Technik und Instrumenten entsteht so eine völlig neue Version eines Liedes.<BR /><BR /><BR /><embed id="dtext86-47984422_quote" /><BR /><BR /><b><BR />Spielst du eigentlich nach Noten?</b><BR />Rabanser: Ich spiele meistens einfach drauflos, nach Gehör. Natürlich muss ich dafür auch proben, aber mein Ziel ist es natürlich, alle Stücke auswendig zu spielen, denn wer bei Auftritten noch Noten braucht, hat nicht genug geprobt.<BR /><BR /><BR /><div class="img-embed"><embed id="616697_image" /></div> <BR /><BR /><b>Wie bist du auf die Idee der „Harmonicovers“ gekommen?</b><BR />Rabanser: Eigentlich durch den ersten Lockdown im vergangenen Frühjahr. Ich mache für mein Leben gern Musik. Ich spiele gerne vor Publikum und ich liebe es, die Leute mit meiner Musik zu berühren. In den letzten Jahren bin ich ab und zu in Hotels hier in Gröden aufgetreten. Durch den Lockdown hat sich jedoch alles verändert. Die Möglichkeit, vor Publikum zu spielen, gibt es nicht mehr, und ich hatte sehr viel Zeit. Also spielte ich zunächst nur für mich und bastelte herum, an meiner Harmonika, am Klavier, am Synthesizer usw. Und so habe ich angefangen, moderne Lieder zu covern, mit der Harmonika und verschiedenen anderen Instrumenten im Hintergrund.<BR /><BR /><b>Kürzlich wurdest du zum Favoriten des Monats gekürt bei Backstage - Musik made in Südtirol, einer Gemeinschaftsaktion von Dolomiten, Stol und Südtirol1. Du bist im Internet sehr aktiv, wie kam das?</b><BR />Rabanser: Irgendwann entschloss ich mich, für eines meiner Cover ein Video aufzunehmen und auf meinem Instagram-Profil zu posten. Es kam bei den Leuten richtig gut an. Viele Leute haben mein Video gesehen und mir dafür positives Feedback gegeben, sogar der Landeshauptmann hat es damals mit dem Hashtag #ichbleibZuhause geteilt. Das alles animierte mich zum Weitermachen. Und so entstand ein zweites Cover, und ein drittes usw.<BR /><BR /><BR /><div class="img-embed"><embed id="616700_image" /></div> <BR /><b>Du spielt nicht nur die Steirische, sondern bist ein Rundum-Musiker. Was bedeutet Musik für dich und welchen Platz nimmt sie in deinem Leben ein?</b><BR />Rabanser: Musik begleitet mich von Kindestagen an. Begonnen hat alles in der Musikschule von St. Ulrich mit meiner Harmonika, später wollte ich auch Zugposaune und Euphonium spielen; dieses letzte Instrument spielte ich dann auch für einige Zeit in der Musikkapelle von St. Ulrich. Danach wollte ich noch Klavier spielen lernen und als ich das einigermaßen beherrschte, gründete ich eine Band: Spandi. Mit dieser Band spielte ich dann einige Konzerte in Gröden, bis der erste Lockdown kam, dann wurde es etwas ruhiger. Seit Kurzem spiele ich in einer neuen Gruppe, einer Queen Coverband. Auch da ist es zurzeit schwierig, da Proben nicht erlaubt sind, deshalb komponiere ich auch selbst Lieder und schreibe Texte dazu. Ich unterscheide dabei auch nicht wirklich zwischen Instrumenten, für mich ist einfach alles Musik, egal welches Instrument ich gerade spiele.<BR />