Lesen Sie hier, was Boris Becker einst an Vermögen besaß und wie er seine Millionen zunächst verdient und dann wieder verbrannt hat.<BR /><BR />Mit einem Sieg wurde er zum Superstar: Am 7. Juli 1985 begann in Wimbledon die unglaubliche Karriere von <Fett>Boris Becker</Fett> (54). „Bobbele“ wurde zum Schatz der Tenniswelt. Es folgten unzählige Turniersiege, darunter 6 Grand-Slam-Turniere, einmal die Australian Open, zweimal die US Open und dreimal die All England Championships in Wimbledon. Als Becker am 25. Juni 1999 seinen Rücktritt bekannt gab, hatte er nicht nur Trophäen eingeheimst, sondern auch 23 Millionen Euro brutto an Preisgeld verdient. Hinzu kamen sehr gut dotierte Werbeverträge.<BR /><BR />Bereits als Tennisprofi wurde Becker zum Unternehmer. Auf Anraten seiner Manager – erst der Rumäne <Fett>Ion Tiriac</Fett> (82), später der Münchener Anwalt <Fett>Axel Meyer-Wölden</Fett> – begann er, sein Geld zu investieren. Über die Jahre hinweg baute sich Becker ein Firmengeflecht mit Hunderten Mitarbeitern auf. Ihm gehörten unter anderem die Sportmarketing-Agenturen BBM in München und BBI im schweizerischen Pfäffikon. Becker war außerdem Gesellschafter des Sportartikelherstellers Völkl Tennis GmbH. Doch der einstige Tennisheld galt eher als finanzieller Tollpatsch denn als gewiefter Geschäftsmann. Sein Internetportal Sportgate etwa war ein Pleite-Geschäft.<BR /><BR /><b>Erfolgreiches Werbegesicht</b><BR /><BR />Parallel zu seinen Geschäften war Becker ein erfolgreiches Werbegesicht – unter anderem für einen Internet-Anbieter („Bin ich schon drin?“) – und geschätzter Co-Kommentator im Fernsehen. Zudem soll er als deutscher Daviscup-Teamchef und erfolgreicher Trainer von Tennisstar <Fett>Novak Djokovic</Fett> (34) gut verdient haben. Experten schätzten das Vermögen von Boris Becker früher auf 100 Millionen Euro, was Becker jedoch bestreitet. Er sprach stets eher von der Hälfte.<BR /><BR />Aber egal, ob 50 oder 100 Millionen Euro: „Bobbele“ hat sein gesamtes Geld ausgegeben und obendrauf sogar noch 35 Millionen Euro Schulden gemacht. Das meiste kosteten ihn angeblich die Frauen. <BR /><BR /><b>Teure Scheidungen</b><BR /><BR />Da ist beispielsweise die sündhaft teure Scheidung von seiner ersten Ehefrau, <Fett>Barbara Feltus</Fett> (55). Im Dezember 1993 heiraten die beiden, aus der Beziehung gehen die Söhne <Fett>Noah</Fett> (28) und <Fett>Elias</Fett> (22) hervor. 7 Jahre später folgt die Scheidung. Barbara bekam in einem Vergleich 15 Millionen Euro zugesprochen, die gemeinsame Villa in Miami (Florida) sowie das alleinige Sorgerecht für die Buben.<BR /><BR />Zur Scheidung gekommen war es aufgrund seines berühmt-berüchtigten Seitensprungs mit <Fett>Angela Ermakowa</Fett> (54), der Mutter der außerehelichen Tochter <Fett>Anna</Fett> (22). Ermakova (Stichwort „Besenkammer-Affäre“) soll nach einem Rechtsstreit etwa 5 Millionen Euro plus monatlich 5100 Euro bekommen haben. Zudem übernahm Boris ihre Mietschulden sowie Anwaltskosten und kaufte ihr ein Haus. <BR /><BR />Derzeit läuft Beckers Scheidung von Ehefrau Nummer 2, <Fett>Sharlely „Lilly“ Kerssenberg</Fett> (45). Boris unterstützt diese und den gemeinsamen Sohn Amadeus (12) finanziell. 15.000 Euro Unterhalt soll die Niederländerin aktuell jeden Monat erhalten. <BR /><BR /><b>Ausschweifender Lebensstil</b><BR /><BR />Doch nicht nur die familiären Geschichten haben Beckers Vermögen geschmälert. Der Deutsche selbst lebte (zu) lange auf großem Fuß. Flüge im Privatjet mit Gefolgschaft waren keine Seltenheit, 35.000 Euro Miete für ein schmuckes Mietshaus in Wimbledon, eine Finca auf Mallorca, Nanny und Haushälterin, teure Luxusurlaube, Designerkleidung oder Abendessen für schlappe 600 Euro – wie Ehefrau Lilly in der TV-Show „Global Gladiators“ verriet – gehörten zu „Bobbeles“ Lebensstil. Als er sich 2018 von Lilly trennte, zog er in ein Apartment im edlen Londoner Wohnviertel Battersea (240 Quadratmeter, 3 Schlafzimmer, extra Ankleideraum, 3 Bäder, eine Luxusküche, mehrere Balkone, 11.000 Euro Miete pro Monat). <BR /><BR />Falsche Entscheidungen führten dazu, dass Boris Becker einen Schuldenberg anhäufte. Am 21. Juni 2017 war er deshalb in seiner Wahlheimat London gerichtlich für zahlungsunfähig erklärt worden. Hintergrund war ein Geschäft aus dem Sommer 2014. Damals soll sich Becker wegen akuter Finanznot bei einem Milliardär 2,1 Millionen Euro geliehen haben – mit einem Zinssatz von 25 Prozent. Eine Privatbank übernahm später den Schuldschein, inzwischen waren die Verbindlichkeiten auf über 4 Millionen Euro angewachsen. Ein Schuldenberg, den Becker nicht begleichen konnte – oder wollte. Im Zuge dieses Insolvenzverfahrens musste er sein Vermögen offenlegen. Allerdings verschwieg er dabei mehrere Besitztümer. <BR /><BR /><b>Haftstrafe für Boris Becker</b><BR /><BR />Eine Jury sprach den Deutschen deshalb vor über 3 Wochen in 4 Anklagepunkten schuldig: Zwischen dem 22. Juni und 28. September 2017 tätigte Becker 9 Überweisungen in Höhe von insgesamt 426.930,90 Euro für berufliche und private Zwecke – das hätte er nach seiner Bankrotterklärung nicht tun dürfen. Unter anderem ging Geld an Lilly und Barbara. Außerdem habe Becker der englischen Insolvenzbehörde eine Immobilie – sein Elternhaus in Leimen (Schätzwert: 1,2 Millionen Euro) – verheimlicht, ebenso ein Darlehen von 825.000 Euro einer Liechtensteiner Bank auf das Haus in Leimen und den Besitz von 75.000 Aktien der Firma Breaking Data-Corp.<BR /><BR />Für diese Straftat muss Boris Becker nun zweieinhalb Jahre ins Gefängnis. Der dreifache Wimbledon-Sieger wurde umgehend in Gewahrsam genommen. Er hat nun insgesamt 28 Tage Zeit, um gegen Urteil und Strafmaß Rechtsmittel einzulegen.<BR />